Nach Max Weber zielt die Objektivität auf die faire Regelung akademischer Auseinandersetzungen. Für Weber ist die Wissenschaft ein Betrieb, in dem Kontroversen permanent an der Tagesordnung sind. Die deliberative Rede pro et contra ist jenes rhetorische Genre, das der Austragung der Kontroversen mit offenem Ausgang und ohne Einmischung von Dritten entspricht. Als rhetorische Praxis ist die Wissenschaft kein Gegensatz, sondern eher eine besondere Form der Politik. Das faire Spiel bietet für Weber die regulative Idee für die Austragung von Streitigkeiten.
Die Diskussion des fairen Spiels setzt Weber in seiner Parlamentsschrift von 1918 fort. Mit seiner Kritik des Beamtenwissens als Herrschaftsinstrument und mit seinen Vorschlägen zu dessen parlamentarischer Kontrolle veranschaulicht Weber die rhetorischen Instrumente des parlamentarischen fairen Spiels.
Mitwirkende:
■ Prof. Dr. Catherine Colliot-Thélène
Université de Rennes I
■ Prof. emer. Dr. Wolf-Dieter Narr
FU Berlin
■ Prof. Dr. Sam Whimster
London Metropolitical University
■ Prof. Dr. Kari Palonen
Universität Jyväskylä, Finnland
Objektivität als faires Spiel. Wissenschaft als Politik bei Max Weber von Kari Palonen ist Ende 2010 beim Nomos Verlag erschienen.
Um Anmeldung bis 28.2.2011 unter Tel. 030-520 02 60 10 oder info[at]finstitut.de wird gebeten.
Datum/Uhrzeit: | Do 3.3.2011, 18.00 Uhr |
Ort/ Verkehrsanbindung: |
Finnland-Institut, Georgenstr. 24 (1. OG), 10117 Berlin-Mitte Bahnhof Berlin-Friedrichstraße |