ONLINE-PODIUMSGESPRÄCH im Rahmen der Diskussionsreihe der Kultur- und Wissenschaftsinstitute Finnlands. In englischer Sprache.
Es diskutieren:
Eeva-Kristiina Nylander | Sámi Museum Siida, Inari
Prof. Dr. Elisabeth Tietmeyer | Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Mikko Fritze | Finnland-Institut, Berlin
Moderation: Monica Gathuo
Im Mittelpunkt dieser Diskussion stehen die Rückführung kultureller Artefakte und deren Bedeutung insbesondere für die Gemeinschaft der Sámi. Dabei werden wir untersuchen, inwieweit Kulturinstitutionen, Kunstorte und Museen Teil des Dekolonisierungsprozesses sind und wie sie Dialog mit minorisierten Gruppen und Personen angehen.
Dieses Seminar ist der 5. Teil der 6-teiligen Diskussionsreihe „In Conversation with the Finnish Institutes”, die sich von Oktober 2021 bis Juni 2022 erstreckt und Themen wie Dekolonisierung und Kunst und Kultur der Sámi behandelt.
Eeva-Kristiina Nylander hat an der Universität Helsinki Archäologie und an der Universität Stockholm Osteoarchäologie studiert. Zurzeit befasst sie sich in ihrer Dissertation mit dem Thema „From repatriation to rematriation – Sámi heritage and the change of paradigm” am Giellagas Institute (Institute for Saami Studies) der Universität Oulu, dem Institut für Sámi-Studien in Finnland. Gemeinsam mit der Gemeinschaft der Sámi arbeitet sie seit langem an Themen wie samisches Kulturerbe, Forschungsethik und Rückführungsfragen. Aktuell ist sie an der Entwicklung der neuen ständigen Ausstellung für das Sámi Museum Siida beteiligt. Ferner war sie Mitglied der Arbeitsgruppe für die gemeinsame Rückführungsausstellung von SIIDA und dem Nationalmuseum Finnlands. Zusätzlich zu ihren wissenschaftlichen Publikationen hat sie 2020 gemeinsam mit der samischen Künstlerin Outi Pieski das Buch Ládjogahpir – Máttaráhkuid gábagahpir herausgebracht, in dem vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geschichten zum Sámi-Horn – dem ládjogahpir – und der „Rematriation” von dessen Existenz, Gebrauch, Herstellung und Trageweise präsentiert werden.
Elisabeth Tietmeyer ist Direktorin des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin. Nach ihrem Studium der Sozialanthropologie, Europäischen Ethnologie und Soziologie leitete sie ethnografische Feldforschungen in Kenia, der Ukraine und Deutschland. Am Museum Europäischer Kulturen fokussiert sie sich auf Themen wie Diversität, (Zwangs-)Migration, Kulturverschränkungen, Genderfragen und im-/materielle Kultur (z.B. Glances into Fugitive Lives, 2016, Material Culture and Identity. On the history and ethnography of the Crimean Tatars … 2017, What’s Missing? Collecting and Exhibiting Europe 2021). Einige ihrer Projekte wurden durch verschiedene EU-Programme finanziert. Elisabeth Tietmeyer ist, neben anderen Beratertätigkeiten, Mitglied des Expertenausschusses der Deutschen UNESCO-Kommission zum immateriellen Kulturerbe.