AUSSTELLUNG im Rahmen des Festivals Kultur Aus Finnland anlässlich von Jazzahead! 2017 mit Partnerland Finnland.
Stefan Bremer ist einer der bekanntesten finnischen Fotokünstler. Seine Arbeit zeichnete sich von Anfang an durch sein Interesse an Menschen aus. Er studierte 1974–1980 an der Hochschule für Kunst und Design Helsinki und erhielt 1999–2004 das ehrenvolle staatliche Stipendium eines „Künstlerprofessors“. Seit 1980 veranstaltete er über 200 Einzelausstellungen.
In Borderline präsentiert der Fotokünstler dreierlei Arten von Aufnahmen: Teil eins basiert auf seiner Arbeit mit Asylbewerber_innen. Beim Fotografieren bemerkte er, dass für viele von ihnen die einzige Verbindung zur Vergangenheit aus im Mobiltelefon gespeicherten Fotos von geliebten Menschen, wichtigen Gegenständen und der ehemaligen Heimat besteht. Der zweite Teil der Ausstellung zeigt Horizonte, bei denen das Meer den Himmel trifft. Meditative Bilder erzählen von Träumen und wie diese wahr oder enttäuscht werden. Der dritte Teil der Schau umfasst Fotos, die die Salpa-Linie an der Ostgrenze Finnlands während des Zweiten Weltkriegs vorstellen. Die Bilder erinnern an vergangene Kriege und die Schicksale der betroffenen Menschen. Die für die Sicherheit der Ostgrenze gebaute Festung wurde nie auf die Probe gestellt, aber das damalige Finnland konnte trotzdem 400.000 Flüchtlinge aus Karelien aufnehmen. Bremer fragt, ob das gegenwärtige Finnland heutigen Kriegsflüchtlingen eine ähnliche Gastfreundlichkeit entgegenbringen könnte.
Ahmed Alalousi, ein im Irak geborener Fotograf, der im Juli 2016 Asyl in Finnland bekam, arbeitet im Rahmen von Borderline erstmalig mit Bremer zusammen. Seine Fotos zeigen seine ehemalige Heimatstadt Mossul in den Jahren 2013 und 2014, bevor der IS die Stadt eroberte. Stefan Bremers Collage, die das heutige Mossul nach der Bombardierung und den Kriegshandlungen zeigt, ergänzt diese Bilder.