Eröffnung: Fr 4.11.2011, 19.00 Uhr
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Sa 5.11. NACHTUNDNEBEL / Ausstellungsführungen um 18, 19, 20, 21, 22 und 23 Uhr
So 6.11. 15.00 Uhr Artists Talk. Moderation: Marjaliisa Hentilä
Die drei Künstlerinnen Minna Kangasmaa, Hildegard Skowasch und Petra Tödter verbindet das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, südlich von Berlin in Brandenburg. Alle drei haben dort für einige Monate als Stipendiatinnen gearbeitet. Durch ihren Residenzaufenthalt lernten sie sich kennen. Weil sie ihre Arbeiten gegenseitig sehr interessant fanden, entstand die Idee, eine gemeinsame Ausstellung in Berlin zu organisieren. Die Galerie im Körnerpark zeigt nun diese Ausstellung − den Trialog der drei Künstlerinnen − unter dem Titel Der Raum geht weiter.
Auch wenn die Arbeiten der Künstlerinnen auf den ersten Blick visuell sehr unterschiedlich sind, so haben sie jedoch mehrere Berührungspunkte. So arbeiten sie alle drei dreidimensional und raumbezogen. Außerdem schätzen sie das Handwerkliche und sie bewegen sich mit ihren Arbeiten. Als Ausgangsmaterialien für ihre Werke benutzen sie arme Materialien, die nicht zu dem klassischen Kanon der hohen Kunst gehören, und transformieren diese während ihres Arbeitsprozesses. Während Minna Kangasmaa und Hildegard Skowasch ihre Arbeiten meistens frei in den Raum installieren, bevorzugt Petra Tödter Wandobjekte.
Minna Kangasmaa wurde 1967 in Oulu in Finnland geboren, wo sie auch heute wieder lebt und arbeitet. Ihr nachdenkliches, konzeptuelles Werk ist vielschichtig und sie benutzt dafür viele unterschiedliche, auch gegensätzliche Materialien und Mittel je nach ihrer künstlerischen Fragestellung. In früheren Arbeiten behandelte sie u.a. die Problematik von weiblichen Handwerkstraditionen. Ein zentrales Thema ist für sie ist heute das Verhältnis des Menschen zu Natur und sie interessiert ebenfalls die Frage, was letztendlich die Quellen von Glück und Harmonie sind.
Hildegard Skowasch wurde 1958 in Essen geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihre farbigen figürlichen Objekte − heute geheimnisvoll surreal anmutende puppenhafte Figuren, Köpfe und Masken − entstehen aus Papiermasché, die die Künstlerin aus gerissenem Papier und Kleister herstellt und dann mit bunten Lackfarben bemalt sowie durch verschiedene andere Materialien ergänzt. Präsentiert werden ihre Figuren in Gruppen, szenisch installiert, wie auf einer Theaterbühne. Die ausdrucksvollen Gestalten von Hildegard Skowasch schauen zwar den Betrachter nicht direkt an, aber sie fordern ihn trotzdem auf, in ihre fremde Welt einzutreten um dort vielerlei Assoziationen und Geschichten zu entdecken.
Petra Tödter wurde 1965 in Glücksburg/Ostsee geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Objekte formt sie aus Sperrholz und MDF-Platten und bemalt sie anschließend mit Acryllack und Pigmenten mit kräftigen, leuchtenden Farben, wobei sie die Spuren von ihren Malduktus stark reduziert. Ihr Werk setzt die Tradition der geometrisch abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts fort und sie gehört zu den Künstlern und Künstlerinnen, die sich beharrlich und konsequent mit dem Themenkreis Linie-Form-Farbe-Raum auseinandersetzen. Ihre Arbeiten sind klar, reduziert und exakt aber auch leicht, heiter und rhythmisch. Die Künstlerin zeigt ihre Wandobjekte als Gruppen, wobei sie gern dieselbe Form mehrfach wiederholt und nur die Farbgebung variiert. Obwohl die Formate der einzelnen Gruppen nicht sehr groß sind, reagieren sie stark auf den umgebenden Raum.
Ritva Röminger-Czako
Dauer/ Öffnungszeiten: |
5. November bis 26. Dezember 2011 Di−So 10−20 Uhr |
Ort/ Verkehrsanbindung: |
Galerie im Körnerpark, Schierker Str. 8, 12051 Berlin S-Bahn, U7 Neukölln |
Hauptveranstalter/ Auskunft: |
Kulturamt Neukölln, Tel. 030-56 82 39 39 |
Weitere Mitveranstalter: |
Finnish Cultural Foundation, FRAME, Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf |