Foto: Finnisches Arbeiterarchiv
Eröffnung im Senatssaal
durch Dr. Päivi Lipponen, Helsinki
am Mittwoch, 8. März 2006, 19.00 Uhr
So manche Errungenschaft der Zivilisation musste in der Vergangenheit hart erkämpft werden – und heutige Nutznießer nehmen sie als selbstverständlich hin. So verhält es sich auch mit dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht für Frauen und Männer. Die Durchsetzung des Frauenwahlrechts war im frühen 20. Jahrhundert ein Thema, das breite Gesellschaftsschichten empörte und größten Zündstoff bot.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Finnland als Großfürstentum zum russischen Reich. Das finnische Volk zwang den Zar 1906 zu einer Verfassungsänderung, die die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für alle Bürger, auch für Frauen, zur Folge hatte. Schon seit 1893 hatten in Neuseeland und seit 1902 in Australien die – weißen – Frauen wählen dürfen, aber erst in Finnland wurde im Rahmen einer Verfassungsreform 1906 auch das passive Wahlrecht für Frauen eingeführt. Die finnischen Frauen konnten somit zum ersten Mal bei den Parlamentswahlen 1907 und seitdem ununterbrochen die vollen politischen Rechte ausüben. Das Jubiläum der Verfassungsänderung von 1906 ist Anlass der Ausstellung. Sie beleuchtet die einzelnen Stationen der Entwicklung in Finnland, setzt sie mit der Historie der Frauenbewegungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Beziehung und schlägt auch den Bogen zum Heute.
Zur Ausstellung wird ein Begleitbuch mit zahlreichen historischen Aufnahmen erhältlich sein. Nach der Erstpräsentation soll die Wanderausstellung an weiteren Veranstaltungsorten in den deutschsprachigen Ländern präsentiert werden.
Publikation: Hentilä, Marjaliisa/Schug, Alexander (Hg.), Von heute an für alle! Hundert Jahre Frauenwahlrecht (Schriftenreihe des Finnland-Instituts in Deutschland, Bd. 6)
Datum/Uhrzeit: | 8. März bis 5. April 2006 |
Ort/Verkehrs- verbindungen: |
Foyer der Humboldt-Universität zu Berlin/Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin |
Mitveranstalter/ Auskunft: |
Humboldt-Universität zu Berlin/Institut für Geschichtswissenschaften / Alexander Schug |