„Ich denke in Farbe, und ich denke durch den Körper.“
Menschen am Strand, In den Bäumen, Morgendämmerung im Park − dies sind drei Werktitel aus dem Schaffen von Helena Kauppila. Tatsächlich zeigt Menschen am Stand ein Gewimmel, In den Bäumen mag man einen Blätterwald erkennen, und die Morgendämmerung im Park verläuft über farbliche Stufen − aber vermutlich ganz anders, als vom/von der Betrachtenden erwartet. Kein Wunder, denn die Künstlerin geht an den Einsatz von Farben und Formen − auch − mathematisch-naturwissenschaftlich heran. Helena Kauppilas Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen sind farbenfroh, meistens großformatig und versprühen eine unbändige Energie.
2021 bringt Helena Kauppila als Gastkünstlerin genau diese Energie in die Räumlichkeiten des Finnland-Instituts. Dies ist ein wunderbarer Impuls für unser Visiting Art/ist-Programm, das bereits 2015 ins Leben gerufen wurde. In erster Linie werden dafür in Berlin lebende finnische Künstler_innen ausgewählt, deren Werke bei uns einen starken Eindruck hinterlassen. Die seit fünf Jahren in Berlin wirkende Helena Kauppila wohnte und arbeitete zuvor längere Zeit in New York, bevor sie in Berlin ihr neues Zuhause fand. Die Grundidee von Visiting Art/ist besteht darin, Künstler_innen die Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeiten in einem Raum zu präsentieren, der vielfältige Begegnungen ermöglicht.
Helena Kauppila ist Mathematikerin und bildende Künstlerin. Sie wurde 1982 in London geboren und ist in Finnland und den USA aufgewachsen. Nach dem Abschluss ihres Bachelor-Studiums am California Institute of Technology wurde sie an der Columbia University zum PhD in Mathematik promoviert. Darüber hinaus erhielt sie das Reginald Marsh und Felicia Meyer Marsh-Stipendium an der Art Students League of New York, wo sie bei Larry Poons und Anita Steckel studierte. In Helsinki und New York waren Einzelausstellungen von Kauppila zu sehen; außerdem hatte sie eine Künstlerresidenz in Istanbul inne.
Die Präsentation der Werke wurde von Mika Minetti kuratiert.