BUCHPRÄSENTATION.
Der Übersetzer Stefan Moster im Gespräch mit Katharina Teutsch.
Als Proust Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und Joyce Ulysses schrieb, entstand auch in Finnland ein epochales Werk: In Volter Kilpis Prosa-Epos lädt der Gutsherr Alastalo die wichtigsten Männer der Schärengemeinde ein, um sie vom gemeinsamen Bau einer Dreimastbark zu überzeugen. Während mit Hingabe Pfeife geraucht und Grog getrunken wird, umkreisen die unterschiedlichen Lager einander listig in dem Versuch, die eigenen Interessen durchzusetzen.
Kilpis über tausendseitiges opus magnum spielt an einem einzigen Nachmittag und ist eine großartige Charakterstudie der Menschen, die den Kosmos der finnischen Schären im 19. Jahrhundert bevölkerten. Vor allem aber ist der Roman ein überwältigendes Sprachkunstwerk, das einen unvergleichlichen Sog entwickelt und durch Stefan Mosters Übersetzungsgroßtat endlich der deutschen Leserschaft zugänglich wird. Für seine Übersetzung war er für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Im Mai 2022 wurde Stefan Moster der in diesem Jahr mit 15.000 Euro dotierte Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis zuerkannt.
Volter Kilpis Im Saal von Alastalo ist 2021 in der Übersetzung von Stefan Moster beim Mare Verlag erschienen.