AUSSTELLUNG mit Werken von Heini Aho, Annika Dahlsten, Saara Ekström, Jussi Goman, Tuula Lehtinen, Jukka Rusanen, Elsa Salonen, Perttu Saksa, Toni R. Toivonen, kuratiert von Ritva Röminger-Czako.
Das Stillleben – nature morte – hat in der Malerei eine lange und abwechslungsreiche Tradition. Zu einer eigenständigen Bildgattung und zur Blüte etablierte sich dieses Genre in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Allerdings verlor es danach in der Rangordnung der Bildgattungen an Bedeutung und wurde bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als das minderwertigste Genre, hinter Historienmalerei, Porträt und Landschaft betrachtet. Auf dem Weg in die moderne Malerei wurde das Stillleben danach durch junge Maler*innen wiederentdeckt und fungierte auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen als ein optimales Experimentierfeld.
Die traditionellen Motive des Stilllebens sind leblose, meist dem Alltag entnommene Gegenstände, insbesondere Lebensmittel und Objekte aus Flora und Fauna. Oft hatten die Darstellungen auch eine verschlüsselte, moralische Botschaft: memento mori – denke daran, dass du sterben wirst.
Es überrascht vielleicht, dass das alte Genre Stillleben nach wie vor für viele Künstler*innen ein interessantes und faszinierendes Betätigungsfeld ist. Neben den herkömmlichen Mitteln und Bedeutungen haben sich allerdings die Erscheinungsformen durch neue Medien und Inhalte verändert. So geht es oft nur am Rande um Stillleben im traditionellen Sinne – viel mehr in verschiedenster Weise um aktuelle Themen unserer komplexen Zeit. Die Ausstellung geht mit neun künstlerischen Positionen der Frage nach, mit welchen Intentionen und Techniken sich finnische Künstler*innen heute mit dem Genre Stillleben auseinandersetzen.