• Kategorien:Visuelle Künste
  • Ort:Hamburg
  • Datum: 03.06.2023 - 01.10.2023
  • Vernissage:2.6.2023, 19 Uhr
  • Öffnungszeiten:Di–Sa 11–18 Uhr
  • Adresse:Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, 20095 Hamburg
  • Mitveranstalter:Kunsthaus Hamburg mit Unterstützung/Förderung von Nordic Council of Ministers’ Culture and Art Programme, Nordic Culture Fund, Bundesprogramm “Neustart Kultur” der Stiftung Kunstfonds, NUE-Stiftung (Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung) aus Erträgen von BINGO! Die Umweltlotterie, Norwegische Botschaft, Kirchlicher Entwicklungsdienst der Nordkirche, Finnland-Institut
  • Link:https://kunsthaushamburg.de/speaking-back-decolonizing-nordic-narratives/
  • E-mail:info@kunsthaushamburg.de
  • Eintritt:6 EUR, ermäßigt 4 EUR, Schüler*innen 1,50 EUR, Gruppen ab 10 Personen je 2 EUR/Person
  • facebook twitter

Speaking back – Decolonizing Nordic Narratives

event photo
Annika Dahlsten & Markku Laakso, Koskivuononvaara, Inari (2011)

AUSSTELLUNG mit umfangreichem Rahmenprogramm.

Wer hat die Deutungshoheit über die Kultur des Nordens? Gehört Kolonialismus nicht sowieso der Vergangenheit an? Inwieweit wirkt er sich bis heute aus, und welche Beispiele gibt es dafür in Deutschland? Spuren der Kolonialgeschichte führen auch in den Tierpark Hagenbeck in Hamburg, wo bis in die 1930er-Jahre so genannte „Völkerschauen” abgehalten wurden – auch mit samischen Menschen.

In der von Áile Aikio, Hannimari Jokinen und Katja Schroeder kuratierten Ausstellung setzen sich samische und nicht-samische Künstler*innen mit dem kolonialen Erbe der nordischen Länder kritisch auseinander. Vertreten sind Werke von Sissel M. Bergh, Annika Dahlsten & Markku Laakso, Marja Helander, Minna Henriksson, Hannimari Jokinen, Marjo Levlin, Britta Marakatt-Labba, Katarina Pirak Sikku, Hilde Skancke Pedersen und Outi Pieski: In Form von Skulpturen, Videoinstallationen, Textilarbeiten, Fotografien und Zeichnungen wenden sich ihre Werke gegen den kolonialen Blick, gegen Plünderung, Vertreibung und die Instrumentalisierung der Natur als Ressource. Dabei visualisieren sie Möglichkeiten von Widerstand, Perspektivwechsel und Selbstermächtigung.

Rassentheorien und auch das Gesellschaftsmodell der nordischen Wohlfahrtsstaaten führten einerseits zur Ausgrenzung von Minderheiten, andererseits zu einer erzwungenen Assimilation, d.h. zur Anpassung an die Sprache und Werte der Mehrheitsgesellschaft. Insbesondere den Sámi wurden Landrechte und damit ihre Lebensgrundlage entzogen. Samische Kinder wurden von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt. Das kulturelle Erbe nahmen Abenteurer, Sammler und Forscher für Europas Museen an sich. Noch heute werden Rechte der Sámi verletzt, wenn die nordischen Staaten Konzessionen an Unternehmen vergeben, die Ökosysteme und Lebensgrundlagen der Sámi unwiederbringlich zerstören.

Einige der Künstler*innen waren im Rahmen des Projekts zu Residenzaufenthalten eingeladen und konnten so in deutschen, finnischen, norwegischen und schwedischen Archiven und Museen recherchieren: In ihren Werken beleuchten sie die Verbindungslinien zu deutschen Museen sowie zum allgemeinen Kontext der Kolonialgeschichte. So soll eine kritische und verantwortungsvolle Debatte über Deutschlands koloniales Erbe geführt werden.

Die Schau im Kunsthaus Hamburg wird durch eine zweite Ausstellung erweitert, die im September im Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) eröffnet werden wird.

Wir verwenden Cookies auf unserer Website, um Ihnen die relevanteste Erfahrung zu bieten
Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.