KURZFILMFESTIVAL, kuratiert vom Nationalen Filmarchiv der Ukraine – Dowzhenko-Zentrum.
23.2.2024, 17 Uhr | Jena, Friedrich-Schiller-Universität, Astoria-Hörsaal
24.2.2024 | Köln, Kunsthochschule für Medien Köln
26.2.2024, 19 Uhr | Hamburg, Abaton-Kino
Gäste: Mariia Glazunowa, Dowzhenko-Zentrum | Nowruz Hikmet, Regie Solange es hier still bleibt | Anna Onufriienko, Dowzhenko-Zentrum
27.2.2024, 20 Uhr | Berlin, Colosseum Filmtheater | https://www.uffberlin.de/
Gäste: Mariia Glazunowa, Dowzhenko-Zentrum | Mila Zhluktenko und Daniel Asadi Faezi, Regie Im Stillen erwachen
FILMPROGRAMM
Die Filme werden im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt.
The war that is always around – Der Krieg, der immer nahe ist | Iryna Harkawets | Animation | 1:45 Min.
Die Hauptfigur schildert die erschütternde Erfahrung des russischen Krieges gegen die Ukraine, die Schrecken, die er erlebt hat, die Rückkehr in die Heimat und seinen ständigen Kampf gegen die anhaltende Posttraumatische Belastungsstörung.
Liturgy of anti-tank obstacles – Die Liturgie der Panzerhindernisse | Dmytro Sukholytkyy-Sobtschuk | Doku | 12 Min.
Die ukrainische Realität ist in zwei Perioden unterteilt – vor und nach dem Krieg. Im landesweiten Widerstand versucht jede*r Bürger*in, hilfreich zu sein: So stellen beispielsweise Bildhauer*innen in ihren Kunstwerkstätten Panzerhindernisse her. Wie die „Terrakotta-Armee“ sind stumme Figuren ukrainischer Persönlichkeiten, Engel, Kosaken und mehrere Kopien von Jesus Christus in Erwartung neuer Werke erstarrt. Handwerker schweißen Verteidigungsgüter aus Metall für die ukrainische Armee.
It is quiet here – Solange es hier still ist | Olena Podolyanko, Nowruz Hikmet | Spielfilm | 12 Min.
Ein junges Paar verbringt die Nacht in einem Hotelzimmer in einer grenznahen Stadt. Sie haben vereinbart, in dieser Nacht nicht über den Krieg zu sprechen. Verloren in der kleinen Welt des jeweils anderen merken sie nicht, wie der Morgen sie zurück in die Realität zwingt.
Kharkiv Music Fest did happen – Das Charkiwer Musikfestival hat stattgefunden | Wjatscheslaw Turyanytsya | Doku | 11 Min.
Am 24. Februar 2022 wurde von der Russischen Föderation ein umfassender Krieg gegen die Ukraine begonnen. Männer und Frauen meldeten sich aus einem starken Pflichtgefühl heraus freiwillig zu den Streitkräften und zur Territorialen Verteidigung. Die Freiwilligenbewegung mobilisierte ihre Kräfte und richtete Hilfszentren für Flüchtlinge ein, um auf die dringenden Bedürfnisse der Gemeinschaft zu reagieren. Der Protagonist, der Student Serhiy, arbeitet täglich als Freiwilliger in einem humanitären Zentrum für Binnenvertriebene in Uzhhorod, fühlt sich aber schuldig, weil er nicht genug getan hat, um den Krieg zu gewinnen. In der Zwischenzeit kommt Serhijs Freund, der nirgendwo wohnen kann, in die Stadt.
Vision of life – Vision des Lebens | Diana Derii | Experimental
Vision of Life wurde im Mai 2022 auf den Straßen der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk mit Wärmebildtechnik während eines Luftalarms aufgenommen. Nach 23 Uhr ist die gesamte Beleuchtung ausgeschalten, nur mit spezieller Ausrüstung können Vorgänge auf den Straßen beobachtet werden. Diese Verschiebung des Blickwinkels lenkt die Aufmerksamkeit auf Aspekte des täglichen Lebens in einer neu entdeckten Realität, in der das, was einst als normal galt, nun utopisch ist.
Fortress Mariupol. Orest – Festung Mariupol. Orest | Yuliia Hontaruk | Doku | 18 Min.
Festung Mariupol ist ein Kurzfilmzyklus, der auf Videoanrufen bei den Soldaten basiert, die in Mariupol im Metallurgischen Kombinat Asowstahl von der russischen Armee umzingelt wurden. Seit Beginn der Belagerung von Asowstahl führte die Regisseurin Gespräche mit ukrainischen Asow-Kämpfern und schilderte ihre Porträts. Der Film ist Dmytro Kozatsky mit dem Rufzeichen „Orest“ gewidmet. Orest ist ehemaliger Verbindungsoffizier und Leiter des Pressedienstes Regiments Asow in Mariupol. Er berichtet seit Beginn der russischen Invasion über die Weltlage in Mariupol und Asowstahl. Dort wurde er von den Russen gefangen genommen. Als der Film bereits veröffentlicht war, wurde Dmytro nach vier Monaten Gefangenschaft während eines Gefangenenaustauschs nach Hause zurückgebracht.
Waking up in silence – Im Stillen Erwachen | Mila Zhluktenko, Daniel Asadi Faezi | Doku | 18 Min.
Warme Sonnenstrahlen fallen auf wuchtige Häuserfronten: In einer ehemaligen deutschen Militärkaserne leben jetzt Kinder, die aus der Ukraine flüchten mussten. Sie fahren Fahrrad, flechten Kränze auf einer wilden Blumenwiese, erkunden die leerstehenden Räume und Flure. Bei ihren Spielen stoßen sie auf militärische Symbole aus der Vergangenheit und verknüpfen sie mit ihren Erfahrungen und Hoffnungen. Auf den Bordstein schreiben sie in Endlosschleife: Putin, hör auf, Menschen zu töten.
Khayt – Khayt | Sashko Protyah | Experimental | 9 Min.
Ein fiktives Tagebuch über die ukrainische Stadt Mariupol im Jahr 2068, in der ein Protagonist ankommt, um an einer Residenz für Künstler:innen teilzunehmen. Der traditionelle Tanz Khaytarma, der von der griechischen Gemeinde am Asowschen Meer praktiziert wird, wird von der zukünftigen elektronischen Underground-Musikszene von Mariupol wiederbelebt, um das lokale kulturelle Leben der 2000er-Jahre wiederzuentdecken.