• Kategorien:Visuelle Künste
  • Ort:Berlin
  • Datum: 12.07.2024 - 01.08.2024
  • Vernissage:12.7.2024, 18–22 Uhr
  • Öffnungszeiten:13.7.–1.8. täglich von 12–18 Uhr
  • Adresse:Butterhaut, Wühlischstraße 56, 10245 Berlin-Friedrichshain
  • Verkehrsanbindung:S-Bahn Ostkreuz, Bus 240 Holteistraße, Neue Bahnhofstraße
  • Mitveranstalter:Kurhaus Studio
  • Link:https://kurhaus.studio/events/
  • Weitere Informationen:Kurhaus Studio, @kurhaus.studio
  • E-mail:info@kurhaus.studio
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Glory

event photo
Zeichnung von / Drawing by Nicolás Sfeir

AUSSTELLUNG.

In dieser Schau geht es um ein visuelles Gespräch: einen Dialog zwischen Räumen, Epochen und Inspirationen, der auf zeitgenössischer homoerotischer Kunst und Design basiert und direkt oder indirekt von der Illustrationsarbeit des finnischen Künstlers Touko Laaksonen, besser bekannt als Tom of Finland, beeinflusst ist. Die teilnehmenden Städte Helsinki, Madrid und Berlin schaffen einen räumlichen Rahmen, der einen fokussierten Blick auf die Produktionen des Künstlers und seine Lebens- und Schaffensdynamik ermöglicht. Für jede Ausstellung werden Künstler und Designer eingeladen, Kunstwerke in einer Glory-Hole-Installation zu präsentieren.

Laaksonen begann seine künstlerische Arbeit mit Bildern von Landarbeitern und später, als er nach Helsinki zog, mit ultramaskulinen Stadtarbeitern. Laaksonen stellte sich Sexualität und ihre Anziehungskraft anhand dieser Männer vor. Ideen, die ihn schließlich zu seinen Bleistiftarbeiten führten und in deren Illustration er alle Fantasien verwirklichte, die er seit seiner Kindheit gehegt hatte. Als diese unter seinem Pseudonym Tom of Finland signierten Zeichnungen Ende der 1950er-Jahre in der Untergrund-Kunstszene bekannt wurden, waren sie Teil einer verborgenen Erzählung, die sich mit der Zeit in einem breiteren kulturellen Mainstream-Spektrum zu normalisieren begann. Die Illustrationen von Tom of Finland liegen zwischen Karikatur und Groteske und bilden gleichzeitig seine unverkennbare Ausdrucksweise. Aus diesen Illustrationen entstand ein selbst geschaffenes Universum, das zu einer Inspirationsquelle für die männliche homosexuelle Kultur geworden ist.

Diese Ausstellung stellt zwei Zeiträume dar, einen von der Mitte des 20. Jahrhunderts und einen der Gegenwart – beide durch eine Mauer getrennt, aber durch das Glory Hole verbunden. Hier fungiert das Loch als ein die Zeit aufhebendes Artefakt, fast wie ein Tunnel durch die Geschichte, der eine Praxis enthüllt, die aus einer Not in Zeiten des Verbots entstand und heute als eine ästhetische Form von Sexfetischen und Sexpraktiken gilt.

Zur Ausstellung erscheint ein Original-Fanzine (d.h. eine Heft-Publikation; d.Red.).