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  • Datum: 01.01.2014 - 31.01.2014
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Monatstipp Januar 2014

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Janette Salminen empfiehlt passend zur Comic-Kunstausstellung Stichprobe aus der Bibliothek des Finnland-Instituts: Petteri Tikkanen, Mopo

Petteri Tikkanen ist ein vielseitiger finnischer Comic-Künstler. Seine Hauptarbeit bis jetzt sind die Kanerva– und Eero-Comics, aber auch Comics über sein Alter Ego Black Peider haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten. 2010 erhielt Petteri Tikkanen den Comic-Preis Sarjakuva-Finlandia für sein Eero-Album, dessen Folgeband Mopo [„Moped“] ist. Dieses Jahr war Black Peiderin ura [„Black Peiders Karriere“] ebenfalls für Sarjakuva-Finlandia nominiert. Mit Kanerva und Eero konzentriert Tikkanen sich auf die Schwierigkeiten, die die Pubertät mit sich bringt. Black Peider dagegen ist Alphatier, Superheld und Rockstar – alles was Eero eigentlich sein möchte.

Mopo ist das fünfte Werk, das das Leben von Kanerva und Eero schildert, und das zweite, in dem Eero statt Kanerva die Hauptfigur ist. Mopo ist vordergründig eine Erzählung darüber, wie ein junger Mann ein Moped bekommt – aber tatsächlich geht es noch um vieles mehr! Im Buch wird sowohl die Kluft zwischen Kindheit und Erwachsensein als auch Mädchen und Jungen dargestellt. Und dieses mit den Augen eines noch ziemlich unschuldigen jungen Mannes.

Obwohl das Buch kein dicker Wälzer ist, fehlt es auf keinen Fall an Inhalt. Jedes Panel ist sorgfältig konzipiert und spielt eine Rolle in der Gesamterzählung. Diese wird hauptsächlich von den Bildern getragen und Dialog kommt nur dann vor, wenn er notwendig ist. Die von Tikkanen exakt gezeichneten Panels zeigen viele spannende Einzelheiten, die die Erzählung nur noch vertiefen.

Tikkanens Stil ist präzise und hübsch. Die schwarz-weißen Comics, die mit einer Extra-Farbe geschmückt sind, geben dem Leser die Möglichkeit, die Ereignisse besser zu verinnerlichen. Auch die Wechsel von größeren Panels, die eine ganze Seite umfassen, bis zu maximal drei Panels pro Seite funktioniert einwandfrei.

Zurzeit ist Mopo nur auf Finnisch erhältlich, aber vielleicht dürfen wir es in der Zukunft irgendwann auch auf Deutsch übersetzt genießen. Da Tikkanens Werk aber sehr stark auf Bildern basiert, bin ich mir sicher, dass es auch ohne Finnisch-Kenntnisse zu verstehen ist. Die Themen des Buches sind uns allen bestimmt bekannt und führen uns zurück in unsere eigene Jugend, als wir zum ersten Mal verliebt waren und einfach „cool“ sein wollten.

Das Buch ist allen zu empfehlen. Die jüngsten Leser können es sicherlich als Abenteuer-Comic lesen – die etwas ältere Leserschaft bewegt das Buch vielleicht auf einer persönlicheren Ebene.

Sowohl Originalskizzen von Mopo und Black Peiderin ura als auch Tikkanens Wandmalerei sind bis zum 5. Februar in der Comic-Kunstausstellung Stichprobe im Finnland-Institut zu sehen.

Autorin: Janette Salminen, Volontärin am Finnland-Institut

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