Wie weit ist künstliche Intelligenz heute entwickelt? Wie interagieren wir mit ihr? Und welche Rolle spielt sie in der Kunst? Pendoran Vinci präsentiert hierzu internationale künstlerische Positionen.
Künstliche Intelligenz (KI) bestimmt einen Großteil unseres täglichen Lebens. Wir sprechen mit Siri, Alexa oder Google, um uns nach dem Wetter zu erkundigen oder eine Nachricht zu versenden. Gesichtserkennungssysteme registrieren uns in sozialen Medien oder auf öffentlichen
Plätzen. Humanoide Roboter begegnen uns in Hotellobbys oder in der Altenpflege. Wir sind längst umgeben von künstlicher Intelligenz.
Bisher dient künstliche Intelligenz vor allem dazu, unser Leben zu erleichtern. Sie assistiert und hilft uns, statt ein autonomes Individuum zu sein, wie die Science-Fiction-Androiden C-3PO in Krieg der Sterne oder Ava im Film Ex Machina (2015). Die Ausstellung beleuchtet die aktuellen Entwicklungen von KI und fragt, wie sie unsere Gesellschaft mitformt und unser tägliches Leben beeinflusst. Die Künstler_innen dieser Schau untersuchen, wie Mensch und KI interagieren und welche Effekte KI auf unser Verhalten und unsere sozialen Strukturen hat. Sie hinterfragen, wie KI kreative Aufgaben wie das Erschaffen von Kunstwerken erfüllt, und sie entwickeln auch eigene künstlerische Anwendungen.
Den Titel der Ausstellung generierte die KI-basierte Website neuronaming.net. Der Renaissance-Maler Leonardo da Vinci gilt als Universalgelehrter, als homo universalis. Wer tritt heute, in einer global vernetzten Welt, in der das Wissen in elektronische Daten umgewandelt und online versammelt ist, an die Stelle eines solchen Genies? KI generiert und strukturiert Big Data.
Der finnische Künstler Tuomas Aleksander Laitinen schloss 2008 sein Studium an der Finnischen Akademie der Bildenden Künste ab. Laitinen arbeitet mit verschiedenen Medien und verschmilzt Bewegtbild, 3D-Animation, Licht, Ton und Installationen. Er arbeitet oft mit verschiedenen Akteuren zusammen, von Glaskünstlern bis hin zu Forschern neuronaler Netzwerke. Laitinen hat sich im vergangenen Jahr in seiner künstlerischen Praxis auf die spekulativen Schnittstellen zwischen Wissens-, Ressourcen- und Rohstoffkreislauf und den daraus entstehenden ökonomischen und materiellen Organismen konzentriert. Er untersuchte verschiedene biologische und chemische Reaktionen und andere ökologische Implikationen, sowie die Erforschung menschlicher und nicht-menschlicher Instanzen. Laitinens Arbeit entzieht sich dem dualistischen Denken und zielt darauf ab, Modelle der Vielfalt zu erschließen, in denen die Idee der Vernetzung im Mittelpunkt steht. – Laitinens Arbeiten werden sowohl in Finnland als auch international ausgestellt. Eine Einzelausstellung im Amado Art Space in Seoul, Korea, wird im Mai 2018 eröffnet.
Pendoran Vinci wurde von Leoni Spiekermann/Artgate Consulting initiiert und von Tina Sauerländer und Peggy Schoenegge/Peer to space kuratiert.