Finnlands Schulsystem setzt auf Chancengleichheit. Um dieser Maxime möglichst nahe zu kommen, wurde das ursprünglich gegliederte Schulsystem in den 1960er-/1970er-Jahren radikal reformiert: Für die 1. bis 9. Klasse wurde die Gemeinschaftsschule eingeführt. Nach deren erfolgreichem Abschluss sollen sowohl die Fortsetzung des schulischen als auch des beruflichen Bildungsweges gleichwertige Chancen für ein mögliches Hochschul- oder Fachhochschulstudium bieten.
Doch wie gestalten sich diese Stationen – Gemeinschaftsschule, gymnasiale Oberstufe, berufliche Ausbildung – im Einzelnen? Was für Förderangebote bestehen, wenn ein Schüler nicht optimal mitkommt? Welche historischen und gesellschaftlichen Hintergründe prägen das Schulsystem? Wie werden die zukünftigen Lehrer im Studium auf die Schule vorbereitet? Welche Maßgaben gehen vom staatlichen Rahmenlehrplan aus? Wie gestalten sich die Kompetenzen der Lehrer? Wie werden Erfolge und Misserfolge analysiert und neue Entwicklungen ermöglicht? Dies sind einige der Fragestellungen, die im vorliegenden Buch behandelt werden.
Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse der PISA-Studien ist in Deutschland große Nachfrage nach Informationen zum finnischen Schulsystem entstanden. Die Absicht der Herausgeber des Bandes Jukka Sarjala und Esko Häkli ist, diesem Interesse mit der Publikation dieser deutschsprachigen Darstellung des finnischen Schulsystems aus finnischer Perspektive zu begegnen. Als Autor/inn/en konnten erfahrene Kenner der einzelnen Themenbereiche gewonnen werden. So liefert das Buch auch Einblicke in Felder wie sonderpädagogischen Unterricht, Erwachsenenbildung, Gewerkschaften und Bibliothekswesen. Schließlich steht Schule in Finnland wie überall mit ihren Zielsetzungen und Inhalten im Spannungsfeld aller Faktoren einer Gesellschaft – der nationalen wie der globalen.
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