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  • Datum: 04.02.2012 - 15.04.2012
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Formen der Beteiligung – Ausstellungsprojekt: Tellervo Kalleinen/Oliver Kochta-Kalleinen, JOKAklubi und YKON

event photo

Abbildung: Job Kitchen (Tellervo Kalleinen, Oliver Kochta-Kalleinen)

Eröffnung:  Fr 3.2., 19.00 Uhr  |  Performance "Off Art Talent Show" von JOKAklubi 21.30 Uhr

Mit dem Beschwerdechor war das in Finnland lebende Künstlerpaar Oliver Kochta-Kalleinen und Tellervo Kalleinen Teil der Gruppenausstellung Un/Mögliche Gemeinschaft (Shedhalle 2009). Die Shedhalle produzierte selbst einen äußerst erfolgreichen Beschwerdechor in Zürich. Nun erhalten die beiden eine Carte Blanche mit dem Ziel, in enger Zusammenarbeit mit der Kuratorin ihre auf Partizipation, Kollektivität und wechselnde Konstellationen gründenden Arbeitsweisen vorzustellen und für den Zürcher Kontext weiter zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen Kalleinen/Kochtas 8-Kanal-Videoinstallation I love my Job, 1-Kanal- Video-Installation People in White sowie die Mehrkanal-Installationen Dreamland und  Archipelago, die zur Ausstellung fertig gestellt werden soll. Ergänzt werden sie durch eine speziell für Zürich produzierte Performance der Gruppe JOKAklubi sowie ein sechsstündiges Spiel der Gruppe YKON. Beides sind Künstlerformationen, in die Kalleinen oder Kochta involviert sind. Im Gegensatz zum Werkcharakter der Videos fokussieren diese Gruppen auf das Präsentische und die Inputs der lokalen Teilnehmer/innen.

 
Alle Videos entstehen auf ähnliche Weise: Sie sind das artifizielle und ästhetisch reflektierte Endprodukt eines langwierigen, kollektiven Prozesses mit verschiedenen Menschen, die bereit sind, ihre jeweilige Situation narrativ, spielerisch und filmisch durchzuarbeiten. In I love my Job etwa schildern die gezeigten Menschen ihre Probleme bei der Arbeit, schreiben dazu ein Drehbuch und spielen ggf. die Hauptrolle. Kalleinen/Kochta drehen dann in Absprache mit den Beteiligten das Video. Dieses inszeniert einerseits die problematische Situation, eröffnet andererseits mit seinem fiktiven, oftmals witzigen Ende neue Wege.
Eine andere Form der Beteiligung spricht die Performancegruppe JOKAklubi mit den finnischen Künstlerinnen Mirka Raito, Niina Lehtonen-Braun und Tellervo Kalleinen an. In ihren moderierten Clubabenden kombiniert sie Performance, Musik und visuelle Elemente. Die Themen variieren je nach Ort, Land und Kontext und bilden jedes Mal ein einzigartiges, surreal anmutendes Ambiente. Lokale Künstler und Menschen, die gern spielen und auftreten, werden eingeladen und nehmen so einen entscheidenden Einfluss darauf, wie sich der Abend gestaltet.
 
YKON, eine Gruppe von sieben Künstler/innen, entwickelt vor allem mehrstündige Spiele und spielt sie in einem Setting mit bis zu 50 Beteiligten durch. Zu einem ihrer aktuellen Spiele schreiben sie: "It’s based on a simple thought experiment: Imagine that the world is brought to a complete halt. Everything stops. No more business as usual. With the world frozen, you and your fellow players can tinker with it as you please. What will you change? How do you convince others to go along with your changes? And what about the consequences? For its players, the game poses an existential challenge: they will have to think about what kind of world they truly want." Wir denken daran, ebenfalls ein Spiel in diese Richtung, nämlich die Frage nach Veränderung zum Besseren, zu machen, haben es aber im Moment noch offen gelassen. − Zusammenfassend: Obwohl sich jede Arbeit durch eine leicht variierende Form der Interaktion und Teilhabe auszeichnet und obwohl bei jeder Arbeit die Welt nicht als ein "Easy Going" gezeigt wird, ist Humor und eine Art von absurder, surrealistischer Komik ein durchgängiges Prinzip: Witz und Leichtigkeit als eine Art Überlebensstrategie. Wir in der Zürcher Shedhalle sind begeistert von dieser ästhetischen Strategie, vor allem auch an einem Ort, wo nach dem Kritischen und Politischen der Kunst gefragt wird und möchten dies hiermit zur Diskussion stellen.
 
Zum Ausstellungsprojekt gehört ferner ein Vermittlungsprogramm: Neben den Events  werden in einem Gespräch mit den Beteiligten die unterschiedlichen Formen der Teilhabe diskutiert.

Dauer/
Öffnungszeiten:
4. Februar bis 15. April 2012
Mi–Fr 13–18 Uhr, Sa–So 12–18 Uhr
Ort: Shedhalle, Rote Fabrik, Seestr. 395, 8038 Zürich
Eintritt:

5 CHF / ermäßigt 3 CHF, bis 16 Jahre sowie für Mitglieder und Studierende gratis

Hauptveranstalter/
Auskunft:
Verein Shedhalle
Mitveranstalter: Bundesamt für Kultur BAK, FRAME Finnish Fund for Art Exchange, Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung, Migros Kulturprozent, Zürcher Kantonalbank ZKB


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