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  • Datum: 08.09.2013
  • Zeit:11.00
  • Adresse:Haus der Berliner Festspiele/Oberes Foyer, Schaperstr. 24, 10719 Berlin, www.berlinerfestspiele.de
  • Verkehrsanbindung:U9 Spichernstraße
  • Mitveranstalter:Internationales Literaturfestival Berlin, EUNIC Berlin, Das finnische Buch e.V.
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Graphic Novel Day mit Ville Tietäväinen

event photo
aus "Näkymättömät kädet" (dt. Unsichtbare Hände), © Ville Tietäväinen

PODIUMSGESPRÄCHE in englischer Sprache im Rahmen des 13. Internationalen Literaturfestivals Berlin. Aus Finnland nimmt der Künstler Ville Tietäväinen an dem Podiumsgespräch \”Comics und die harte Realität des Alltags\” teil (14.45−16.00 Uhr). Parallel dazu präsentiert eine bereits ab dem 3. September zu sehende Ausstellung die Arbeiten der Berliner Teilnehmer des Graphic-Novel-Tages und gibt darüber hinaus einen umfassenden Einblick in die vielfältige Berliner Comicszene.

Moderation: Lars von Törne.

11 – 12.15 Uhr: Literatur und Literaturadaptionen im Comic
Längere literarische Comics sowie Literaturadaptionen sind das Thema eines Panels mit dem italienischen Zeichner und Autor Manuele Fior sowie seinen Berliner Kollegen Flix und Tim Dinter. Fior hat neben mehreren Graphic Novels mit ganz eigenen Erzählungen unter anderem Arthur Schnitzlers Fräulein Else als Comic adaptiert, für sein Buch Ikarus verband er Elemente der griechischen Sage mit einer eigenen Geschichte. Flix hat neben zahlreichen eigenen Erzählungen unter anderem die Literaturklassiker Don Quichote und Faust als Comic adaptiert. Tim Dinter arbeitet neben eigenen Erzählungen derzeit an einer Adaption des Romans Herr Lehmann von Sven Regener.

12.30 – 13.45 Uhr: Grenzüberschreitungen zwischen dem Comic und anderen Kunstformen
Drei Künstler sprechen über die fließenden Grenzen zwischen dem Comic und anderen Kunstformen, die sie auf unterschiedliche Weise als weitere Ausdrucksmittel nutzen: Die Belgierin Dominique Goblet, der Berliner Künstler Atak, sowie die Berliner Zeichnerin Aisha Franz. Goblet arbeitet auch als Malerin und Bildhauerin und greift in ihren Arbeiten persönliche Themen auf, so in der autobiografischen Kunstcomic-Erzählung »Faire semblant c\’est mentir«. Atak verwendet in seinen Collagen, Gemälden und illustrierten Büchern zahlreiche Comic-Bezüge und hat zuletzt Mark Twains Erzählung »Der geheimnisvolle Fremde« illustriert. Aisha Franz’ Comics zeichnen sich durch einen künstlerisch experimentellen Strich aus, so ihre Graphic Novel »Alien«, zudem verbindet sie ihre zeichnerischen Arbeiten gelegentlich mit Performances.

14.45 – 16 Uhr: Comics und die harte Realität des Alltags
Die Möglichkeiten und Grenzen von Graphic Novels, die Realität zu reflektieren, sind das Thema des vierten Panels. Hier sprechen der spanische Autor Gabi Beltrán, der Finne Ville Tietäväinen, die Schweizerin Kati Rickenbach sowie die in Berlin lebende und aus Wien stammende Autorin und Zeichnerin Ulli Lust über ihre teils autobiografischen und teils auf Recherchen basierenden Graphic Novels. Beltrán hat in der Episodenerzählung »Geschichten aus dem Viertel« Erinnerungen an seine eigene Jugend verarbeitet, Tietäväinen erzählt in der demnächst auf Deutsch erscheinenden Graphic Novel Unsichtbare Hände von der Odyssee eines nordafrikanischen Flüchtlings in die Europäische Union, Rickenbach verarbeitet in ihrem Buch Jetzt kommt später eigene Erlebnisse während ihrer Studienzeit, und Lust schildert in der Graphic Novel Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens teils alptraumhafte Erfahrungen, die sie als junge Frau gemacht hat.

Ville Tietäväinen hat mit seiner Tochter ein Buch gezeichnet − wie man im gleichnamigen Blogtext erfahren kann!

16.15 bis 17.30 Uhr: Die Kunst des Witzes
Der österreichische Comiczeichner und Autor Nicolas Mahler, der Belgier Brecht Vandenbroucke und der in Berlin lebende Cartoonist OL sprechen über die Verbindung von Humor und Kunst. Mahler ist für seinen minimalistischen Strich und seinen tiefgründigen Humor vielfach ausgezeichnet worden und hat zuletzt unter anderem die Cartoon-Sammlung Mein Therapeut ist ein Psycho sowie die Thomas-Bernhard-Adaption Alte Meister, veröffentlicht. Vandenbroucke hat kürzlich mit White Cube eine Sammlung von Strips veröffentlicht, die die sozialen und formalen Konventionen der Kunstwelt persiflieren und mit deren Ausdrucksformen spielen. Und OL greift in seinen Strips und Cartoons immer wieder soziale Trends und Beobachtungen aus dem Berliner Alltag mit trockenem Witz auf und kommentiert sie kritisch, so in seinem Sammelband Die Mütter vom Kollwitzplatz.

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