Achtung, neuer Termin!
Konzept, Performance: Antonio Pizzicato, Juha Marsalo
Dramaturgie: Marco Menini
Juha-Pekka Marsalo ist ein finnischer Tänzer und Choreograf, der u.a. mit Carolyn Carlson und Vim Vandekeybus gearbeitet hat. Für Animals hat er gemeinsam mit dem italienischen Regisseur und Performancekünstler Antonio Pizzicato und dem italienischen Dramaturgen Marco Menini einen performativen Dialog zwischen zwei Männern entwickelt. Das Zusammenspiel von Text, Musik und Bewegung ist der Ursprung der Arbeit. Der in höchstem Maße energische, physische, konstruktive und destruktive Ansatz schafft eine Atmosphäre des Kampfes.
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Was für den Menschen letztendlich Bedeutung hat, sind weder eine politische Ideologie noch ökonomische Interessen. Es sind der Glaube und die Familie, das Blut und das Vertrauen, mit denen sich die Menschen identifizieren und für die sie kämpfen und sterben werden. (Huntington)
Wehrlos und allein treffen sie sich. Wie die Tiere beschnuppern sie einander, inspizieren einander von Kopf bis Fuß und zeigen ihre Zähne – sie begegnen sich in einem harten Kampf und stoßen gegeneinander. Sie greifen an und fallen übereinander her. Sie verteidigen sich, sie fixieren einander. Sie geben nach, ziehen sich zurück. Sie geben auf, werden demütig. Sie sind Individuen und Menschen, Stämme, Familien, die zusammen leben, kämpfen, sich Mächten anschließen, erobern. Sie machen ihre Gesetze, kommen mit dem Fortschritt voran, erschließen ihre Quellen und erlauben Freiheit. Und schließlich überleben sie.
Onnud ist eine Happening-Performance, in der Marsalo und Pizzicato durch die in der emotionalen Landschaft reisenden Stimme und Körper Bilder schaffen. Dabei ist das Gefühl realer Zeit kaum vorhanden. Sie arbeiten ohne jegliches Bühnenbild, stellen die einzigen Quellen dar, mit denen der Mensch beschenkt worden ist: den Körper und die Stimme. Der Körper zum Rennen, Jagen, Kämpfen. Die Stimme zum Locken, Singen, Beten.
Marsalo ist Finne und lebt in Paris. Pizzicato kommt aus Neapel und lebt in Mailand. Der eine hat langes Haar und blaue Augen, der andere ist glatzköpfig und seine Augen sind dunkel. Beide sind allerdings groß. Der eine ist Tänzer und Choreograf, der andere Direktor eines Theaters und tritt mit seiner Stimme auf. Mit ihrer unterschiedlichen Erfahrung, Identität, ihrem unterschiedlichen Ursprung leben die zwei Männer diese Beziehung und diesen Konflikt, die schon immer sowohl zwischen Individuen als auch zwischen Menschen und ihrer Umgebung existierten. Es geht um Misshandlung und Liebe, Frömmigkeit und Angst, Überlegenheit und Krieg.
(Text: Tanzfabrik Berlin)
Animals findet in der Reihe Fabrikationen – Monologische Dialoge statt. Änderungen vorbehalten – aktuelle Informationen unter www.tanzfabrik-berlin.de.
Daten/Uhrzeit: | Donnerstag, 30. Oktober 2008, 18.00 Uhr |
Ort/Mitveranstalter/ Reservierung: |
Tanzfabrik, Möckernstr. 68, 10965 Berlin |
Eintritt: |
5, / ermäßigt 3, |
Fahrverbindungen: |
U-Bahn Yorckstraße, Mehringdamm, Bus M19 Katzbachstraße |
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