LITERATURGESPRÄCH.
Der Autor im Gespräch mit seinem Übersetzer Paul Berf.
Helsinki zur Zeit des Dritten Reiches: eine unmögliche Liebe und ein ungeheurer Verrat. Als Rechtsanwalt Claes Thune zur Arbeit erscheint, ist er zunächst verärgert. Er fragt sich, wo seine Sekretärin bleibt, die stets zuverlässige Matilda Wiik – sein Anker in schwierigen Zeiten, die Frau, die er lieben könnte, hätte er den Mumm, sich über Standesdünkel und Konventionen hinwegzusetzen. Er selbst sieht die Ereignisse rund um das Dritte Reich mit Besorgnis, doch damit vertritt er in der finnischen Gesellschaft zunehmend eine Minderheitenposition. Ein wenig Rückhalt findet er im sog. „Mittwochsclub“, einer Gruppe von Männern, die sich regelmäßig zum Gedankenaustausch trifft. Dass einer davon ein dunkles Geheimnis hütet, kann Thune nicht wissen. Es ist Matilda Wiik, die davon betroffen ist und die Sache schließlich in die Hand nimmt …
Kjell Westö ist einer der bedeutendsten und beliebtesten Autoren Finnlands, geboren 1961 in Helsinki; er lebt heute in Helsinki und Stockholm. Er schreibt in seiner Muttersprache Schwedisch und setzt sich literarisch vor allem mit den großen Themen der jüngeren Geschichte Finnlands auseinander. Westö hat sich insbesondere als literarischer Chronist seiner Heimatstadt Helsinki einen Namen gemacht. Seine Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt; Paul Berf steht für die Übersetzungen in Deutsche.
Kjell Westös Roman Wo wir einst gingen wurde mit dem Finlandia-Preis ausgezeichnet. Für Das Trugbild erhielt der Autor im Oktober 2014 den Nordischen Literaturpreis.