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  • Datum: 14.06.2008
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Lange Nacht der Wissenschaften – Der Mensch und der Singschwan im Norden Europas – 10 000 Jahre Natur- und Kulturgeschichte / 17.00-1.00 Uhr

event photo

Abbildung: Singschwäne als Felszeichnung am Onega-See (Foto: Heikki Simola).

www.langenachtderwissenschaften.de

PROGRAMM:

  • 18.30, 20.00, 21.30 und 23.00 Uhr Vorträge von Privatdozent Dr. Heikki Simola, Universität Joensuu, Finnland (siehe unten)

  • Bildershow Urwälder im Osten Finnlands: Flora und Fauna (mit Bildern des belgischen Naturfotografen Dr. Philippe Fayt)

  • Ausstellung: Gespinste aus Wald und Moor – Textilkunst von Maija Paavola

 
Der Singschwan steht in vielerlei Hinsicht sinnbildlich für die Geschichte der Kultur und Natur Finnlands und Nordeuropas. Dr. Heikki Simola, Privatdozent für Umweltforschung der Universität Joensuu/Ostfinnland, erläutert an seinem Beispiel die Jahrtausende währende Geschichte der Menschen im borealen Nadelwald und den Kampf um den Schutz der letzten verbleibenden Urwälder und Moore. Näheres siehe unten!

Datum/Uhrzeit: Samstag, 14. Juni 2008, 17.00 bis 1.00 Uhr
Ort/Verkehrs-
verbindungen:
Finnland-Institut, Georgenstr. 24 (1. OG), 10117 Berlin-Mitte
Bahnhof Berlin-Friedrichstraße
Eintritt/Informationen:

Eintritt für die gesamte Lange Nacht der Wissenschaften
incl. Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und des Bus-Shuttles (Vorverkauf ab 22.5.2008):    
Kombi-Ticket 10,– € / ermäßigt 6,– € /
Familien-Ticket 20,– €

www.LangeNachtDerWissenschaften.de

Dr. Heikki Simola, Botaniker und Privatdozent für Umweltforschung der Universität Joensuu, behandelt in seinem Vortrag Geschichte und Zustand der Natur im nördlichen Finnland. Folgende Themen stehen im Mittelpunkt: die lange Kulturgeschichte der Menschen im borealen Nadelwald, der bittere Kampf um den Schutz der letzten Fragmente der Urwälder und Moore sowie aktuelle Fragen ökologischer Forschung der Wildnisnatur.

Der nicht zuletzt an seinem markanten Gesang erkennbare Singschwan steht in vielerlei Hinsicht sinnbildlich für die Natur- und Kulturgeschichte Finnlands. Der Singschwan (Cygnus cygnus) – nicht zu verwechseln mit dem zahmen Höckerschwan (Cygnus olor) – wurde schon in der Steinzeit in hunderten Felszeichnungen an den Ufern des Onega-Sees in Russisch-Karelien verewigt und ist auch durch archäologische Knochenfunde, beispielsweise in Form von Pfeilspitzen, bekannt. Durch die Jagd war der große Vogel, dessen Flügelspannweite bis zu 2 m betragen kann, Mitte des 20. Jahrhunderts so gut wie ausgestorben, kehrte aber erfreulicherweise zurück und nistet heute wieder in ganz Finnland. Der Singschwan wurde 1981 zum Nationalvogel Finnlands ernannt, und auch auf der finnischen 1-Euro-Münze sind fliegende Schwäne abgebildet.

Der Rückkehr des Singschwans zum Trotz – die Wildnisnatur an sich ist verloren. Im südlichen und mittleren Finnland wurden nur kleine Reste der Urwälder und Moore als Naturschutzgebiete vor Waldbau und Torfgewinnung bewahrt; im nördlichsten Lappland sieht die Lage ein wenig besser aus. Die moderne Forschung hat doch vieles von diesen natürlichen Ökosystemen, ihrer Vielfalt und ihrem langsamen Kreislauf gelernt. Eine Urwaldkiefer kann 500 Jahre alt werden, danach aber noch über einen ähnlich langen Zeitraum als abgestorbener Baum verbleiben und als Lebensraum einer Vielzahl von Organismen dienen. Tragischerweise hat man durch die Dynamik des Aussterbens der seltenen und bedrohten Urwaldarten vieles gelernt. Die natürlichen Ökosysteme bieten auch Antworten auf aktuelle Fragen zur Klimaveränderung und den Kreislauf der Treibhausgase.

Der Vortrag wird durch eine Bilderschau ergänzt: Die Aufnahmen von Dr. Philippe Fayt zeigen ostfinnische Urwälder und deren Fauna. Philippe Fayt ist ein belgischer Ornithologe und Naturfotograf, der mehrere Jahre in Nordkarelien gelebt und gearbeitet hat.





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