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  • Datum: 15.06.2017
  • Zeit:19.00 Uhr
  • Adresse:Finnland-Institut in Deutschland, Georgenstr. 24 (1. OG), 10117 Berlin
  • Verkehrsanbindung:Bahnhof Berlin-Friedrichstraße
  • Mitveranstalter:Verlag Antje Kunstmann
  • Weitere Informationen:Finnland-Institut/Suvi Wartiovaara, Tel. 030-520 02 60 13
  • E-mail:suvi.wartiovaara@finstitut.de
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Mobile Home 2017: Autorenlesung Hassan Blasim, Der Verrückte vom Freiheitsplatz

event photo
Foto: Katja Bohm

AUTORENLESUNG.

Dolmetschen (Arabisch-Deutsch-Arabisch) und deutsche Lesung: Gert Himmler
Moderation: Dr. Laura Hirvi

Wie erzählt man von einem Land, das sich seit 35 Jahren im Krieg befindet? Von Geiselnehmern in Bagdad, der institutionalisierten Paranoia unter Saddam, dem Soldaten mit den hellseherischen Fähigkeiten, den Hasen in der Grünen Zone, dem Lied der Ziegen, den 1001 Messern und dem Mehlsack voller Köpfe? Wie erzählt man von der Psyche des Krieges, von dem alltäglichen Horror, der immer mehr Menschen zur Flucht zwingt? Und wie erzählt man von denen, die fliehen? Von den geheimen Pfaden der Emigration, von den Menschenhändlern in den Wäldern Serbiens, von Alis Tasche, von dem Massaker in einem LKW nach Berlin, von den Albträumen des Carlos Fuentes und vom fatalen Lächeln des Emigranten in der Nazi-Bar?

So wie Hassan Blasim. Seine Geschichten schildern den Irak der letzten Jahrzehnte als surrealistisches Inferno – den Krieg mit dem Iran, die Herrschaft und den Sturz Saddam Husseins, die Besatzungszeit, die Eskalation der Gewalt und die sich ausdehnende Wüste der Erinnerung – und sie erzählen von der Emigration, von den Grenzen und Zäunen, den Ämtern und Verstecken, der Einsamkeit und der Entfremdung, der die Flüchtlinge ausgesetzt sind. Vor allem aber erzählen sie von Menschen, von ihren Traumata und Albträumen, von ihren Hoffnungen und Enttäuschungen, von ihrem Schmerz und ihren Strategien, in einer wahnsinnigen Wirklichkeit zu überleben.

Hassan Blasim wurde 1973 in Bagdad geboren und studierte dort an der Filmhochschule. 1998 verließ er Bagdad und zog in den kurdischen Teil des Irak, wo er aus Angst um seine Familie unter dem Pseudonym Ouzad Osman Filme drehte, u.a. den Spielfilm Wounded Camera. 2004 emigrierte er nach Finnland. Eine erste Sammlung seiner Kurzgeschichten erschien 2009 auch auf Englisch unter dem Titel The Madman of Freedom Square. Der zweite Kurzgeschichtenband The Iraqi Christ erschien 2013 und gewann 2014 den renommierten Independent Foreign Fiction Prize. Hassan Blasim schreibt auf Arabisch.

Weiteres Rahmenprogramm Mobile Home_donnerstags:
6.7. 19 Uhr Creating Spaces. Finissage mit Programm in Pecha-Kucha-Form. Mit Tuomas A. Laitinen, Olga Maria Hungar/Raumlaborberlin und Kaisa Schmidt-Thomé/Demos Helsinki

Gesamtflyer der Berliner Veranstaltungen von_Mobile Home 2017

Die Veranstaltung findet in der Rauminstallation Mobile Home 2017 von Tuomas A. Laitinen und Raumlaborberlin im Rahmen von Mobile Home 2017 anlässlich des Festjahres zum 100-jährigen Bestehen der Republik Finnland statt.

“Finnland wird 100” in Deutschland


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