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  • Datum: 01.04.2013 - 30.04.2013
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Monatstipp April 2013

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Fanny Rodenkirchen empfiehlt aus der Bibliothek des Finnland-Instituts:  Rosa Liksom, Schwarze Paradiese

Das Buch Schwarze Paradiese von Rosa Liksom erschien 1989 im Original; die deutsche Übersetzung kam 1991 heraus.

Rosa Liksom wurde 1958 in Lappland geboren. Sie studierte in Helsinki und anschließend in Kopenhagen und Moskau. Die Jahre 1982 bis 1986 verbrachte sie in Kopenhagen im Freistaat Christiania, wo sie ihre ersten drei Bücher schrieb. Ihr bekanntestes Werk ist der Roman Kreisland. Dafür erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Den Finlandia-Preis gewann sie 2011 für ihren Roman Hytti Nro 6.

Liksom schreibt viele kleine Kurzgeschichten, wo sie immer eine neue Figur heraufbeschwört, deren Gefühle zum Greifen nah sind. Und obwohl viele ihrer Geschichten nur drei Seiten lang sind, schafft sie es immer wieder, sie wie einen Roman wirken zu lassen. Sie war eine der ersten Schriftsteller, die im Slang geschrieben haben. Sie möchte anders sein und außerdem möchte sie die Leser provozieren. Daher sind ihre Geschichten meist verstörend und brutal.

Die Hauptthemen, mit denen sich Rosa Liksom beschäftigt, sind Depression, Wut, Gewalt, Tod und Sexualität. Sie beschreibt das Leben und seine Grausamkeiten, und was die einzelnen Personen für furchtbare Dinge erleben. Rosa packt diese jedoch in einen gewöhnlichen Rahmen, der die Grausamkeiten, die die Menschen erleben, alltäglich aussehen lässt. Ihre Art ist es, die grausamen Tätigkeiten der Personen gewöhnlich aussehen zu lassen, was es für uns nur noch umso schlimmer macht. Das, was sie schreibt, ist dennoch so realistisch und doch so grauenvoll, dass es schon beängstigend ist. Doch genau das gefällt mir an ihrem Buch.

Es gefällt mir, das Leben mal von einer anderen Seite zu betrachten und nicht nur von der positiven. Es fasziniert mich, dass obwohl ihre Geschichten so furchtbar sind, man sie trotzdem sehr gern liest. Jedoch ist das Buch eher für Erwachsene gedacht, die schwarzen Humor verstehen.

Ich kenne Rosa persönlich und sie ist der sonnigste und fröhlichste Mensch, den ich kenne, jedoch sind ihre Geschichten genau das Gegenteil von ihrem Wesen.

Autorin: Fanny Rodenkirchen, vormals Schülerpraktikantin am Finnland-Institut

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