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  • Datum: 01.04.2016 - 30.04.2016
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Monatstipp April 2016

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Foto: Liisa Mikkonen

Liisa Mikkonen empfiehlt aus der Institutsbibliothek die Krimi-Triologie des Autorenkollektivs J.K. Johansson: Trilogie der Verschwundenen

Die KrimiTrilogie spielt im Ort Palokaski, in einer finnischen Kleinstadt am Meer, wohin die Hauptfigur Miia Pohjavirta zurückkehrt. Sie will für ihr Leben eine neue Richtung finden und nimmt an ihrem früheren Gymnasium die Stelle als Lehrassistentin an. Zuvor hatte sie als Internet-Ermittlerin bei der Polizei in der Hauptstadt gearbeitet. Die Geschichte wird zum größten Teil aus dem Blickwinkel von Miia geschildert.

In Lauras letzte Party beginnt Miias neues Leben anders als sie gedacht hatte; die Schülerin Laura ist vor einigen Tagen verschwunden. Miia als ehemalige Polizistin macht sich sofort auf die Suche nach ihr. Miias Bruder Nikke, der als Lehrer an derselben Schule arbeitet, assistiert ihr dabei. Unerwartet kommen immer mehr Tatsachen ans Licht und Nikke wird als Verdächtiger von der Polizei festgenommen. Miia ist völlig irritiert: Was hat ihr Bruder denn tatsächlich mit dem Fall zu tun? Alle Suchaktionen bleiben erfolglos, und Befragungen in Lauras Umfeld bringen keine Hinweise. Die einzige nutzbare Spur ist Lauras Facebook-Seite.

Im zweiten Teil der Trilogie Noras zweites Gesicht geht der Albtraum weiter, weil die andere junge Frau, Nora, auch verschwindet. Der dritte Teil Venlas dunkles Geheimnis bringt ein lange zurückliegendes, nicht aufgeklärtes Verbrechen ans Licht. Miias jüngere Schwester war vor 20 Jahren plötzlich spurlos verschwunden und Mia beginnt sich zu fragen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der drei jungen Frauen gibt. Jetzt hat sie persönliches Interesse an dem Fall.

Die Geschichte an sich ist gut lesbar geschrieben, allerdings bleibt Miia als Charakter eher unvollständig. Die Handlung dreht sich zu stark um ihre privaten Angelegenheiten, und die Darstellung ihrer Arbeit als Pädagogin und Internet-Ermittlerin wirkt nicht realistisch. Die detaillierten Beschreibungen der Hauptfiguren, z.B. ihrer sexuellen und Essgewohnheiten, haben zum Teil auch wenig mit dem eigentlichen Plot zu tun.
Trotzdem, ein intensiver roter Faden mit einfachem, gut lesbarem Stil sorgt für spannende Stunden bei der Lektüre. Die Bücher lesen sich gut, ohne dass man über komplizierte Wendepunkte der Handlung grübeln müsste. Man sollte die gesamte Trilogie am besten innerhalb eines kurzen Zeitraums lesen, weil deren einzelne Teile zu viele Fragen unbeantwortet lassen würden. Der letzte Teil Venlas dunkles Geheimnis verbindet die drei Romane und bringt schließlich eine überraschende Lösung ans Licht. Krimi-Fans kann ich die Romantrilogie nur wärmstens empfehlen.

Bei „J. K. Johansson“ handelt es sich um eine Gruppe von Autoren und professionellen Drehbuchschreibern für Film und Fernsehen, Kriminalromane und Thriller in Finnland.

Autorin: Liisa Mikkonen, vormals Praktikantin am Finnland-Institut

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