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  • Datum: 01.12.2013 - 31.12.2013
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Monatstipp Dezember 2013

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Johanna Rzehak empfiehlt aus der Bibliothek des Finnland-Instituts: Timo Parvela, Ella und der Superstar

Pekka, so cool „wie die Barthaare eines Polarfuchses“, „der Eckzahn eines Schlittenhundes“ und „die Oberlippe eines arktischen Wolfes“, beschließt ein Superstar zu werden – er braucht schließlich eine Alternative zum elenden Einmaleins, mit dem es einfach nicht klappen will. Seine Freunde stehen ihm auf dem Weg zum Ruhm natürlich zur Seite und bestimmen sogleich die Akteure, die es braucht, den genialen Plan in die schillernde Realität umzusetzen: Da wäre zum Einen der Manager (Timo), die Superstar-eigene Band mit der Mundharmonika (Ella), den Klanghölzern (Hanna), der Triangel (Hanna) und dem Trommler Rambo, der statt der Trommelschläger lieber seine Fäuste in die Luft schlägt – und ohne Batman (Mika), der bei den verschiedenen Gelegenheiten furchteinflößend durch den Raum schwirrt, wäre das ganze Unternehmen schier hoffnungslos.

Erzählt wird die Geschichte von Timo Parvela, geboren 1964, im finnischen Original erschienen 2004 unter dem Titel Ella ja Paterock, aus der Sicht der 7-jährigen Ella in einem lakonisch-naiven Erzählton, bar jeder ironischen Schwere. Die Charaktere werden so gezeigt, wie sie aus Sicht einer 7-jährigen nun mal erscheinen – vor allem die Wesenszüge und Reaktionen von Erwachsenen mutieren so so manches Mal zu unverständlichen Verhaltensweisen, die man nicht anders als durch Schulterzucken kommentieren kann. Und ohne das Dilemma der vertrackten Erwachsenen-Denkweise sind auch die Lösungsansätze genial einfach.

Als zum Beispiel geklärt ist, wo das Geld im Allgemeinen so herkommt, ob es also „von Mama“ kommt (Vorschlag Tiina), „vom Flaschenpfandautomaten“ (Hanna), „aus den Ohren“ (Pekka) oder aber vielleicht doch von der Bank – wird nicht lang gefackelt. Mit Reisetaschen bepackt wandert die Bagage zur Bank und fragt eben einfach nach dem Geld. Und der Weg zum Plattenvertrag gestaltet sich im Ergebnis vollkommen überraschend – um aber der Geschichte nicht den Glanz zu stehlen, soll an dieser Stelle nicht mehr verraten sein als: Es lohnt sich!

Die Bibliothek des Finnland-Instituts hat sowohl das gedruckte Buch als auch die Hörversion zu bieten. Gelesen von Friedhelm Ptok, der den lakonischen Ton des Buches wunderbar getroffen hat, ist es ein ca. 178-minütiges Hörvergnügen, das sich hervorragend als Audioschmaus für Jung und Alt genießen lässt.

Aus dem Finnischen von Anu und Nina Stohner. Mit Bildern von Sabine Wilharm.

Autorin: Johanna Rzehak, freie Praktikantin am Finnland-Institut

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