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  • Datum: 01.02.2013 - 28.02.2013
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Monatstipp Februar 2013

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Julia Hellmer empfiehlt aus der Bibliothek des Finnland-Instituts:  Wolfram Eilenberger, Finnen von Sinnen

Wolfram Eilenbergers Buch Finnen von Sinnen, erschienen 2010, handelt von persönlichen, meistens ironischen Erzählungen und Erfahrungen des Autors während seines halbjährigen Aufenthalts bei seiner Studentenliebe in Finnland. Er berichtet, wie er ungewohnte und oftmals verwirrende Situationen in dem fernen Land meistert und erzählt von Geschichten aus seinem finnischen Umfeld.

Der Autor, geboren 1972, war lange Kolumnist beim Berliner Tagesspiegel. 1996 ist er mit seiner finnischen Freundin für sechs Monate nach Finnland gegangen. Dort hat er Philosophie studiert und seine damalige Freundin geheiratet. Heute wohnt er mit seiner Familie in Berlin, Toronto und Koivumäki.

Eilenbergers erste Erfahrungen in Finnland sind ernüchternd. Die Busanzeige, die erbarmungslos eine Außentemperatur von minus 37 Grad Celsius anzeigt, die Trinkfestigkeit seiner Freundin und die Stille des finnischen Gesprächspartners sind unerwartet  für ihn. Doch langsam erfreut er sich auch an den schönen Seiten Finnlands: der Hilfsbereitschaft der finnischen Beamten, des  Saunierens, das neue Freundschaften garantiert, und der Unkompliziertheit und Ruhe, die die Finnen ausstrahlen. Er klärt finnische Sitten und Gebräuche auf, berichtet von den Turbulenzen während seiner Hochzeit in Finnland, von der Entstehung des Sommerhauses seiner Schwiegereltern, und beschreibt die Schwierigkeiten der finnischen Sprache, die zum Großteil aus den 16 Fällen, die das Finnische aufweist, bestehen.

Finnen von Sinnen ist ein interessantes, lustiges Buch, das nicht zu ernst genommen werden sollte, aber dennoch ein guter Ratgeber für alltägliche Situationen in Finnland sein kann. Das Buch zieht die Leser mit seinem eigenen Humor in seinen Bann, ohne sich jemals beleidigend gegenüber den Finnen zu äußern. So schafft es zum Beispiel der Vergleich des finnischen Volkes mit den Hobbits aus J.R.R. Tolkiens Werk Herr der Ringe manchen Leser zum Schmunzeln zu bringen. Wolfram Eilenberger ist es außerdem gelungen, historisches Wissen über Finnland in sein Buch einzuarbeiten, ohne dass dies ermüdend oder langweilig für den Leser wird.

Finnen von Sinnen ist für alle empfehlenswert, die noch dabei sind, erste Eindrücke von Finnland zu sammeln. Es ist aber auch denjenigen, die schon seit langem den Charme des nordischen Landes entdeckt und lieben gelernt haben, zu empfehlen, da es nochmals neue Seiten des schönen Finnlands zeigt.
Autorin: Julia Hellmer, Schülerpraktikantin am Finnland-Institut

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