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  • Datum: 01.07.2017 - 31.07.2017
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Monatstipp Juli 2017

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Carolin Nowratzky empfiehlt aus der Bibliothek des Finnland-Instituts als Sommerlektüre Juhani Seppovaaras Mit dem Moped durch Finnland.

In unserem Sommer-Buchtipp geht es um den Roman Mit dem Moped durch Finnland (Original: Mopolla Suomeen) von Juhani Seppovaara. Die Erzählungen basieren auf Seppovaaras eigener Moped-Rundreise, die er im Sommer 2005 unternahm. Hierbei machte er viele Fotos, die die tagebuchartigen Erzählungen im Buch begleiten.

Der Ich-Erzähler hat sich mehrere Wochen Urlaub von seinem Bürojob genommen und möchte Finnland von Lappland aus gen Süden bereisen. Er macht sich auf den Weg, um Ruhe zu finden und die Natur zu genießen, weg vom großstädtischen Alltag. Der Erzähler lernt unterwegs viele unterschiedliche Menschen kennen, die ihm Unterschlupf gewähren, mit ihm ihr Essen teilen und ihre Geschichten erzählen. Einen von ihnen kauft er ein Pappa-Tunturi-Moped ab, womit er sich weiter auf seine Reise begibt. Seine genaue Route bis zur Rückkehr ins Büro, um „den Bürostuhl platt zu sitzen“, entsteht spontan; der Protagonist lässt sich treiben und findet letztendlich seinen Weg.

Im Laufe seiner Reise entdeckt er sein Heimatland aus einem anderen Blickwinkel, erfährt Unterschiede zwischen der Einfachheit des Nordens und der Eigensinnigkeit des Südens. Während der Erzähler sich anfänglich noch mehr mit der Ruhe der Natur beschäftigt, folgen im Laufe der Einträge, vermutlich inspiriert durch die unterschiedlichen Lebenswege seiner Begegnungen, Gedanken zum eigenen Leben – warum war es bisher so wie es eben war, kann es auch anders sein, wie viel brauche ich tatsächlich zum Leben? Und am Ende stehen die Fragen: bin ich glücklich so wie es jetzt ist und wenn nicht, was habe ich dann schon zu verlieren?

Der Roman ist eine gekonnte Mischung aus Reisebericht, Lebensgeschichten, Abenteuer und Fragen rund um das Leben. Die Erzählungen schmücken sich nicht mit großer Detailtiefe, auch hier überzeugt die Natürlichkeit, die dem Leser Platz für Vorstellungskraft und eigene Gedanken lässt. Es kann inspirierend für eine eigene Rundreise sein, sein Heimatland neu zu entdecken oder auch im Alltag mal keinen Plan haben zu müssen, wohin es als nächstes geht oder was man als nächstes unternimmt.

Autorin: Carolin Nowratzky, freie Praktikantin am Finnland-Institut

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