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  • Datum: 05.03.2012 - 15.05.2012
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Monatstipp Mai 2012 – Käthe Kuzay empfiehlt aus der Musikbibliothek des Finnland-Instituts: PMMP, Veden varaan

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Die finnische Rockgruppe PMMP wurde von den beiden Sängerinnen Paula Vesala und Mira Luoti gegründet. Die beiden machen melancholische Rock/Pop-Musik, welche in Finnland viel gehört wird. PMMP haben bereits 5 Alben veröffentlicht. Das letzte und das 2. Album (Kovemmat kädet, dt. „härtere Hände“) sind hier bei uns in der Bibliothek zu finden.

Das neueste Album Veden varaan (dt. „in die Obhut des Wassers“) ist sehr melancholisch und mit viel Trauer getränkt. Von den sonst so rebellischen Liedern sind auf diesem Album nur 2 Stück zu finden, nämlich Viimeinen valitusvirsi (dt. „das letzte Beschwerdelied“) und Se vaikenee joka pelkää (dt. „der schweigt, der sich fürchtet“). Viimeinen valitusvirsi ist eine Beschwerde, die an Menschen gerichtet ist, die immer schlecht gelaunt sind, über alles jammern und  von denen alle genervt sind. Ein sehr lautes, fetziges Stück, zu dem es auch ein Musikvideo gibt, in welchem die Stimmung des Liedes gut zum Vorschein kommt. In dem Lied Se vaikenee joka pelkää singen Paula und Mira von einem mächtigen Mann, der aber eigentlich schwach und ängstlich ist, und bei der Arbeit einen auf starken Mann macht. Es ist eine Aufforderung man selbst zu sein, sich nicht zu verstecken, oder dabei sogar andere zu erniedrigen. Fast alle anderen Lieder auf dem Album handeln von Liebeskummer, größtenteils von Mädchen, die verlassen wurden und allein um die verlorene Liebe trauern. Diese Lieder sind größtenteils Balladen, die ein gutes Trostmittel für Menschen sind, die selbst gerade an Liebeskummer leiden. Besonders das Lied Tulva (dt. „Flut“). Das wie ein Schlaflied beruhigende Lied handelt davon, dass die Flut kommt und alle Sorgen und Ängste von gestern mit sich nimmt. Die Stimmen der beiden sind sehr gefühlvoll, weich und klar.
Auf dem Album findet man auch Lieder, die weder von Liebeskummer handeln, noch rebellisch sind. Lapsuus loppui (dt. „die Kindheit verging“) beispielsweise ist eine Liebeserklärung an die Kindheit und handelt von dem drögen Erwachsensein. Davon, dass man sich früher nur darum sorgen musste, wo man die gefundene, tote Maus begraben könnte und man nur darauf aufpassen musste, bloß nicht bei Gewitter baden zu gehen.

Die Lieder, die mir am besten gefallen, sind Viimeinen valitusvirsi und Lautturi (dt. „Fährmann“), ein Lied über eine schon vor langer Zeit verloren gegangene Liebe. Ein Mädchen bittet den Fährmann, sie zu ihrem Liebsten „über den dunklen Bach“ zu fahren. Das Lied hat eine schöne Melodie, die man den Rest des Tages im Kopf hat. Ein wirklich schöner Ohrwurm!

Um diese CD zu genießen, braucht man kein Finnisch zu verstehen. Das Entscheidende sind die schönen Melodien und die Stimmung der Lieder, aus denen man heraus hören kann, worum es sich in dem Lied handelt. Die Musik von PMMP wird von Erwachsenen wie auch von Jugendlichen und Kindern gehört. Ich empfehle dieses Album Menschen, die gerade Trost brauchen, oder einfach gern in einer Traumwelt versinken, denn Träumen kann man zu den sanften Melodien außerordentlich gut! Die rebellischen Lieder auf dem Album sind sehr befreiend, wenn man gestresst ist und das Gefühl hat, dass einem der Kopf platzt. Veden varaan ist sozusagen ein Helfer in vielen Lebenslagen!

Käthe Kuzay , vormals Schülerpraktikantin am Finnland-Institut

Interpret: PMMP
Titel:
Veden varaan
Verlag/Ort/Jahr: Sony Music, 2009

RCA:

88697 479832

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