KONZERT im Rahmen des Musikfestes Berlin. Das Finnland-Institut ist als Mitherausgeber des Stückes an den Aufführungen beteiligt und begeht damit zugleich sein 30-jähriges Bestehen im September 2024.
PROGRAMM:
In memoriam: Kaija Saariaho (1952–2023) | Hush (2023). Konzert für Trompete und Orchester
Kompositionsauftrag des Finnish Radio Symphony Orchestra, Helsinki Festival, Orchestre Philharmonique de Radio France, Los Angeles Philharmonic, Asko|Schoenberg, Muziekgebouw, BBC Radio 3, Lahti Symphony Orchestra und Finnland-Institut
Gustav Mahler (1860 – 1911) | Das Lied von der Erde (1908/09)
MITWIRKENDE:
Verneri Pohjola – Trompete
Wiebke Lehmkuhl – Mezzosopran
Eric Cutler – Tenor
Staatskapelle Berlin
Susanna Mälkki – Leitung
Kaija Saariaho konnte ihr opus ultimum noch vollenden, bevor sie Anfang Juni 2023 im Alter von 70 Jahren an den Folgen eines Hirntumors verstarb: ein Trompetenkonzert mit dem sprechenden Titel Hush (Schweigen) – existenzielle, in der Gewissheit des eigenen Todes komponierte Musik, in der sinnlich-irisierende Klänge auf gähnende Abgründe treffen. Susanna Mälkki, Premierendirigentin des Konzerts in Helsinki, präsentiert Hush nun am Pult der Staatskapelle Berlin in Deutscher Erstaufführung. Solist ist der finnische Trompeter Verneri Pohjola, der gemeinsam mit der Komponistin neue, experimentelle Spielweisen entwickelt hat. Mit Gustav Mahlers Lied von der Erde“ steht ein weiteres Werk auf dem Programm, das um die Endlichkeit der menschlichen Existenz kreist – entstanden zu einer Zeit, in der Mahlers Leben aus den Fugen geraten war. Noch bevor seine Demission vom Amt des Direktors der Wiener Hofoper formal Gültigkeit hatte, starb seine ältere Tochter Maria Anna an Diphtherie, bei ihm selbst wurde ein schwerer Herzklappenfehler diagnostiziert. Mahler hatte „mit einem Schlage alles an Klarheit und Beruhigung verloren“ und stand in eigenen Worten „vis-à-vis de rien“. Nach Klängen vollkommener Verlassenheit und einem „Rausch der Selbstzerstörung“ (Adorno) scheint dieses Weltabschiedswerk am Ende in den unendlichen Weiten des Kosmos zu verhallen – mit zart schwebenden Klängen zum letzten Wort des gesungenen Textes „ewig“, zu dessen zahlreichen Wiederholungen sich die Musik allmählich im Nichts aufzulösen scheint. (Berliner Festspiele)