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  • Datum: 04.11.2016 - 17.01.2017
  • Vernissage:Do 3.11., 19−21 Uhr
  • Öffnungszeiten:Mo−Mi 11−17 Uhr, Do 11−19 Uhr, Fr 11−15 Uhr (am Freitag 18.11., über den Nationalfeiertag Finnlands 5.−6.12. sowie vom 22.12. bis 4.1. geschlossen)
  • Adresse:Finnland-Institut in Deutschland, Georgenstr. 24 (1. OG), 10117 Berlin
  • Verkehrsanbindung:Bahnhof Berlin-Friedrichstraße
  • Mitveranstalter:Arts Promotion Centre Finland TAIKE, Patricia Seppälä Foundation
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Sami Parkkinen – Vater/Sohn

event photo
Arvi (54 x 67 cm), © Sami Parkkinen. Pigment print on aluminum, oak frame, museum glass

FOTOAUSSTELLUNG, kuratiert von Ritva Röminger-Czako.

So einzigartig wie jedes Vater-Sohn-Verhältnis ist diese Serie des finnischen Fotografen Sami Parkkinen. Die Hauptrolle in Vater/Sohn spielt Sami Parkkinens Sohn Arvi, der nicht nur als Modell, sondern auch bei der Bearbeitung der Fotos mitgewirkt hat.

Die Darstellung von Mutter und Kind zählt zu den großen Themen der Kunstgeschichte. Viel seltener aber wurde die Beziehung zwischen Vater und Kind dargestellt. In seiner Serie Vater/Sohn behandelt Sami Parkkinen dieses wenig fokussierte Thema auf beeindruckende Weise. Wie für ihn typisch, kombiniert der Künstler mit einfühlsamer, reduzierter Bildsprache die Methoden dokumentarischer und inszenierter Fotografie. Seine Protagonisten sind er selbst und sein Sohn Arvi. Die Aufnahmen erzählen einerseits über das vom Künstler –  in seiner Rolle als Vater – persönlich Erlebte und Empfundene, verwenden andererseits aber gleichzeitig eine Sprache, die jeden Betrachter anspricht.

Die Fotos zeigen sehr unterschiedliche Motive, Situationen und Stimmungen. In den Bildern begegnen sich mal unkonventionell und spielerisch, mal still, nachdenklich, gar melancholisch die geordnete und durchgeplante Welt des Erwachsenen und die unbekümmerte, unschuldige Welt des Kindes. Einige Fotos beispielsweise zeigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Künstlers, die der Sohn mit Buntstiften „künstlerisch bearbeitet“ hat. Sogar das Gesicht des Vaters wurde vom Sohn mit Farbstiften bemalt. Auf einem Foto sitzt Arvi dem Betrachter und dessen Erwachsenenwelt den Rücken zukehrend in einem Einkaufswagen. Die sicherlich eindringlichste Aufnahme Arvi zeigt das Porträt des damals zweijährigen \”kleinen Mannes\”, der, in den riesigen Wollmantel des Vaters gehüllt, ernst in seinen eigenen Welt versunken, in die Ferne schaut. In einer Welt, wo so vieles aus dem Lot geraten ist, wirkt dieses Bild wie ein Manifest gegen Gewalt und Terror.

Parkkinens internationaler Durchbruch erfolgte 2014, als sein Foto Arvi als eines der Haupt-Fotomotive der Ausstellung Taylor Wessing Photographic Portrait Prize in der London National Portrait Gallery zur Geltung kam. Parkkinen erhielt daraufhin auch eine Einladung zum Fotografiefestival Circulation(s) in Paris, wo Father and Son im März 2016 präsentiert wurde.

Bereits in jungen Jahren interessierte sich der 1974 in Helsinki geborene Sami Parkkinen für das Fotografieren. Außerdem drehte er Filme wie z.B. eine DVD über die finnische Band Kotiteollisuus, die als „beste finnische Musik-DVD“ ausgezeichnet wurde. Inzwischen will sich Parkkinen aber auf die Fotografie konzentrieren. Thematische Schwerpunkte in seiner Kunst sind die menschliche Seele und das Bedürfnis, dem Wesentlichen im Leben Ausdruck zu verleihen und Gesellschaft und Menschsein auf seine Art neu zu definieren.

Sami Parkkinen im Interview: Zurück zur Unschuld

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