LITERATURABEND.
Die Übersetzerin gibt im Gespräch mit Petra Sauerzapf-Poser Auskunft über die Freuden und Herausforderungen ihres Berufs, die Zusammenarbeit mit den finnischen Autor_innen und die Abenteuer der Textarbeit.
Angela Plöger hat die Werke finnischer Autoren wie Sofi Oksanen, Leena Lander, Katja Kettu, Anja Snellman, Kaari Utrio, Risto Isomäki, Antti Tuuri, Eeva-Kaarina Aronen, Johanna Sinisalo, Tommi Kinnunen und anderer durch ihre Übersetzungen dem deutschen Lesepublikum zugänglich gemacht. Ihre besondere Vorliebe gilt historischen und gesellschaftskritischen Romanen sowie solchen mit Elementen des magischen Realismus. Im Verlauf ihrer Arbeit hat Angela Plöger das zunehmende Interesse in Deutschland für die finnische Literatur und auch die Veränderungen in der Arbeitsweise der Verlage beobachten können.
Nach dem Studium der Finnougristik und Slawistik wurde Angela Plöger in das Doktorandenprogramm der Humboldt-Universität zu Berlin übernommen. Zwei finnische Stipendien führten sie im Rahmen des Kulturaustausches DDR-Finnland zu Forschungsarbeiten nach Helsinki, was sie nutzte, um auf die westliche Seite der Mauer zu gelangen. Nach der Promotion in Hamburg erhielt sie erstmals den Auftrag, einen Roman aus dem Finnischen zu übersetzen: Eeva Kilpi, Tamara. Es sollte jedoch noch bis Anfang der 1980er-Jahre dauern, bis sie sich als freie Übersetzerin und Journalistin selbständig machte.