Gegensätze sind anziehend
Die finnische Künstlerin Ida Koitila sieht sich als „Collagenkünstlerin“, die gern ihre Umgebung wechselt, um neue Eindrücke zu sammeln. Ihr Weg führte sie von Schweden nach Finnland und von dort aus nach Deutschland, mit vielen Zwischenetappen. Aktuell arbeitet sie an der Ausstellung crash of air, deren Vernissage am 28. Januar im Finnland-Institut stattfindet.
Koitila zog 2011 nach Berlin, nach dem Abschluss ihres Studiums an der Akademie für Bildende Künste in Helsinki.
– Man erkennt Berlin in meiner Kunst wohl als eine gewisse Urbanität: In meinen Kunstwerken sind beispielsweise Steine und Nuancen von Streetart vorhanden. Es besteht auch eine Verbindung zu meiner Kindheit an der Westküste Schwedens. Die Naturnähe meiner Kindheit und die Berliner Urbanität verbinden sich in meiner Arbeit auf paradoxe Weise; hier zu arbeiten hat diese Gegensätze zum Leben erweckt.
Koitila meint, sie begreife oft erst im Nachhinein, wie die Umgebung unbewusst ihre Arbeit beeinflusst haben mag.
– Die Werke können viel verraten, denn sie erzählen davon, wo ich sowohl geografisch als auch gedanklich gewesen bin.
Als Beispiel nennt sie ihr eigenes Atelier in der Kunstfabrik HB55, ein riesiges Backsteingebäude in Lichtenberg und früheres Margarinewerk.
– Eines Tages habe ich festgestellt, dass ich angefangen hatte, Backsteine als Baumaterial zu benutzen. Manchmal ist mir auch aufgefallen, wie die Farbe vom Hemd meines Freundes Einfluss darauf ausgeübt hat, mit welcher Farbe ich gearbeitet habe.
Signifikant in ihrer Kunst sind, wie sie sagt, die Bandbreite an Materialien und deren vielseitige Bearbeitung. Ida Koitila sucht in den Materialien gern Gegensätze, und ihrer Meinung nach sollte Kunst auch das Denken aktivieren.
Sich selbst beschreibt Koitila sie als jemanden, der leicht unruhig wird. Immer wieder ist Tapetenwechsel ihr wichtig, da er neue Eindrücke und Herausforderungen mit sich bringt.
Momentan befindet sich Koitilas Zuhause in Berlin, aber sie fühlt sich auch in Finnland und in Schweden heimisch.
– Ich habe viele Zuhauses, aber ich sehe sie alle als eins -– wie eine große Wohnung mit vielen Zimmern. Ab und zu verbringe ich Zeit in der Küche, manchmal im Wohnzimmer. Schweden sehe ich vielleicht eher als Lagerraum, den man nicht so oft aufsucht.
Ist das Leben denn unterschiedlich in den verschiedenen Zimmern? Die Sache ist nicht so einfach. Die verschiedenen Umgebungen bringen durchaus verschiedene Eindrücke hervor, aber laut Koitila läuft ihr künstlerischer Prozess immer ähnlich – was nichts anderes als einsames Arbeiten im Atelier bedeutet. Aber das „Berliner Zimmer“ ist auch auf andere Art vertraut:
– In Berlin habe treffe ich sogar dieselben Menschen wie zu meiner Studienzeit in Helsinki -– sowohl Kommilitonen als auch Dozenten.
Das Gespräch führte Celia Hillo.
Übersetzung aus dem Finnischen: Heidi Santakari
Ida Koitilas WebsiteIda Koitila kuvailee itseään kollaasitaiteilijaksi, joka vaihtaa mielellään ympäristöä löytääkseen uusia vaikutelmia. Hänen tiensä ovat vieneet Ruotsista Suomeen ja Suomesta Saksaan, monien välietappien kautta. Tällä hetkellä Koitila on ajankohtainen crash of air ‑näyttelyn johdosta, jonka avajaisia vietetään Suomen Saksan-instituutissa 28. tammikuuta.
Berliinissä Koitila on asunut vuodesta 2011, jolloin hän valmistui Kuvataideakatemiasta Helsingissä.
– Berliini näkyy taiteessani tiettynä urbaanisuutena, teoksissani on kiveä ja vivahteita katutaiteesta. Teoksilla on myös vahva kytkös lapsuuteeni, jonka vietin Ruotsin länsirannikolla. Töissäni tämä lapsuuden luonnonläheisyys ja Berliinin urbaanius yhdistyvät paradoksaalisesti, kun täällä työskentely on herättänyt nuo molemmat vastakohdat eloon.
Koitila kertoo tajuavansa usein vasta viivellä, millainen alitajuinen vaikutus ympäristöllä on saattanut olla omaan työskentelyyn.
– Teokset voivat olla hyvin paljastavia, sillä ne kertovat jotain siitä, missä on ollut niin maantieteellisesti kuin ajatusmaailmassa.
Esimerkkinä hän mainitsee oman Lichtenbergissä sijaitsevan ateljeensa HB55 Kunstfabrikissa, joka on aikoinaan margariinitehtaana toiminut massiivinen tiilirakennus.
– Eräänä päivänä vain tajusin, että olin alkanut käyttää tiiliskiveä materiaalina. Olen joskus myös havahtunut siihen, kuinka ystäväni paidan väri on vaikuttanut siihen, millä värillä olen itse työskennellyt.
Koitilan mukaan hänen omalle taiteelleensa on ominaista materiaalien kirjo ja käsittely. Hän etsii mielellään vastakohtia materiaaleista, ja hänen mukaansa taiteen tulisi mielellään toimia aivojumppana.
– Minua on aina kiehtonut kuriositeetit, eikä niinkään ne kaikkein tunnetuimmat kertomukset, esimerkiksi historiassa. Kuriositeetit ovat mielestäni paljon kiinnostavampia kuin ilmiselvyydet.
Ida Koitila kuvailee itseään henkilöksi, jonka valtaa helposti levottomuus. Maisemanvaihdokset ovat taiteilijalle vähän väliä tarpeen, sillä ne tuovat mukanaan uusia vaikutelmia ja haasteita.
Tällä hetkellä Koitilan koti on Berliinissä, mutta kodin tunne liittyy myös Suomeen ja Ruotsiin.
– Minulla on monia koteja, mutta näen ne yhtenä ja samana – aivan kuin minulla olisi yksi iso asunto, jossa on monia eri huoneita. Välillä vietän aikaa keittiössä, välillä olohuoneessa. Ruotsin miellän ehkä varastohuoneeksi, jossa ei tule käytyä niin usein.
Onko elämä kodin eri huoneissa sitten erilaista? Asia ei ole yksiselitteinen. Eri ympäristöt tuovat toki eri vaikutelmia, mutta Koitilan mukaan hänen taiteellinen prosessinsa on aina samankaltaista, tarkoittaen yksinäistä työskentelyä ateljeessa.
– Berliinissä on jopa samoja ihmisiä kuin opiskeluaikanani Helsingissä, niin entisiä opiskelukavereita kuin opettajiakin.
Haastattelu: Celia Hillo
Ida Koitilan kotisivuDie finnische Künstlerin Ida Koitila sieht sich als „Collagenkünstlerin“, die gern ihre Umgebung wechselt, um neue Eindrücke zu sammeln. Ihr Weg führte sie von Schweden nach Finnland und von dort aus nach Deutschland, mit vielen Zwischenetappen. Aktuell arbeitet sie an der Ausstellung crash of air, deren Vernissage am 28. Januar im Finnland-Institut stattfindet.
Koitila zog 2011 nach Berlin, nach dem Abschluss ihres Studiums an der Akademie für Bildende Künste in Helsinki.
– Man erkennt Berlin in meiner Kunst wohl als eine gewisse Urbanität: In meinen Kunstwerken sind beispielsweise Steine und Nuancen von Streetart vorhanden. Es besteht auch eine Verbindung zu meiner Kindheit an der Westküste Schwedens. Die Naturnähe meiner Kindheit und die Berliner Urbanität verbinden sich in meiner Arbeit auf paradoxe Weise; hier zu arbeiten hat diese Gegensätze zum Leben erweckt.
Koitila meint, sie begreife oft erst im Nachhinein, wie die Umgebung unbewusst ihre Arbeit beeinflusst haben mag.
– Die Werke können viel verraten, denn sie erzählen davon, wo ich sowohl geografisch als auch gedanklich gewesen bin.
Als Beispiel nennt sie ihr eigenes Atelier in der Kunstfabrik HB55, ein riesiges Backsteingebäude in Lichtenberg und früheres Margarinewerk.
– Eines Tages habe ich festgestellt, dass ich angefangen hatte, Backsteine als Baumaterial zu benutzen. Manchmal ist mir auch aufgefallen, wie die Farbe vom Hemd meines Freundes Einfluss darauf ausgeübt hat, mit welcher Farbe ich gearbeitet habe.
Signifikant in ihrer Kunst sind, wie sie sagt, die Bandbreite an Materialien und deren vielseitige Bearbeitung. Ida Koitila sucht in den Materialien gern Gegensätze, und ihrer Meinung nach sollte Kunst auch das Denken aktivieren.
Sich selbst beschreibt Koitila sie als jemanden, der leicht unruhig wird. Immer wieder ist Tapetenwechsel ihr wichtig, da er neue Eindrücke und Herausforderungen mit sich bringt.
Momentan befindet sich Koitilas Zuhause in Berlin, aber sie fühlt sich auch in Finnland und in Schweden heimisch.
– Ich habe viele Zuhauses, aber ich sehe sie alle als eins -– wie eine große Wohnung mit vielen Zimmern. Ab und zu verbringe ich Zeit in der Küche, manchmal im Wohnzimmer. Schweden sehe ich vielleicht eher als Lagerraum, den man nicht so oft aufsucht.
Ist das Leben denn unterschiedlich in den verschiedenen Zimmern? Die Sache ist nicht so einfach. Die verschiedenen Umgebungen bringen durchaus verschiedene Eindrücke hervor, aber laut Koitila läuft ihr künstlerischer Prozess immer ähnlich – was nichts anderes als einsames Arbeiten im Atelier bedeutet. Aber das „Berliner Zimmer“ ist auch auf andere Art vertraut:
– In Berlin habe treffe ich sogar dieselben Menschen wie zu meiner Studienzeit in Helsinki -– sowohl Kommilitonen als auch Dozenten.
Das Gespräch führte Celia Hillo.
Übersetzung aus dem Finnischen: Heidi Santakari
Ida Koitilas WebsiteDie finnische Künstlerin Ida Koitila sieht sich als „Collagenkünstlerin“, die gern ihre Umgebung wechselt, um neue Eindrücke zu sammeln. Ihr Weg führte sie von Schweden nach Finnland und von dort aus nach Deutschland, mit vielen Zwischenetappen. Aktuell arbeitet sie an der Ausstellung crash of air, deren Vernissage am 28. Januar im Finnland-Institut stattfindet.
Koitila zog 2011 nach Berlin, nach dem Abschluss ihres Studiums an der Akademie für Bildende Künste in Helsinki.
– Man erkennt Berlin in meiner Kunst wohl als eine gewisse Urbanität: In meinen Kunstwerken sind beispielsweise Steine und Nuancen von Streetart vorhanden. Es besteht auch eine Verbindung zu meiner Kindheit an der Westküste Schwedens. Die Naturnähe meiner Kindheit und die Berliner Urbanität verbinden sich in meiner Arbeit auf paradoxe Weise; hier zu arbeiten hat diese Gegensätze zum Leben erweckt.
Koitila meint, sie begreife oft erst im Nachhinein, wie die Umgebung unbewusst ihre Arbeit beeinflusst haben mag.
– Die Werke können viel verraten, denn sie erzählen davon, wo ich sowohl geografisch als auch gedanklich gewesen bin.
Als Beispiel nennt sie ihr eigenes Atelier in der Kunstfabrik HB55, ein riesiges Backsteingebäude in Lichtenberg und früheres Margarinewerk.
– Eines Tages habe ich festgestellt, dass ich angefangen hatte, Backsteine als Baumaterial zu benutzen. Manchmal ist mir auch aufgefallen, wie die Farbe vom Hemd meines Freundes Einfluss darauf ausgeübt hat, mit welcher Farbe ich gearbeitet habe.
Signifikant in ihrer Kunst sind, wie sie sagt, die Bandbreite an Materialien und deren vielseitige Bearbeitung. Ida Koitila sucht in den Materialien gern Gegensätze, und ihrer Meinung nach sollte Kunst auch das Denken aktivieren.
Sich selbst beschreibt Koitila sie als jemanden, der leicht unruhig wird. Immer wieder ist Tapetenwechsel ihr wichtig, da er neue Eindrücke und Herausforderungen mit sich bringt.
Momentan befindet sich Koitilas Zuhause in Berlin, aber sie fühlt sich auch in Finnland und in Schweden heimisch.
– Ich habe viele Zuhauses, aber ich sehe sie alle als eins -– wie eine große Wohnung mit vielen Zimmern. Ab und zu verbringe ich Zeit in der Küche, manchmal im Wohnzimmer. Schweden sehe ich vielleicht eher als Lagerraum, den man nicht so oft aufsucht.
Ist das Leben denn unterschiedlich in den verschiedenen Zimmern? Die Sache ist nicht so einfach. Die verschiedenen Umgebungen bringen durchaus verschiedene Eindrücke hervor, aber laut Koitila läuft ihr künstlerischer Prozess immer ähnlich – was nichts anderes als einsames Arbeiten im Atelier bedeutet. Aber das „Berliner Zimmer“ ist auch auf andere Art vertraut:
– In Berlin habe treffe ich sogar dieselben Menschen wie zu meiner Studienzeit in Helsinki -– sowohl Kommilitonen als auch Dozenten.
Das Gespräch führte Celia Hillo.
Übersetzung aus dem Finnischen: Heidi Santakari