Über Bilderpuzzle und Mutterliebe
Auf der Couch in Niina Lehtonen Brauns kleinen Atelier in Berlin-Mitte dürfen wir Platz nehmen. Collagen für ihre kommende Ausstellung hängen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen geordnet an der Wand. Vor dem offenen Fenster steht ein kleiner Schreibtisch. Der Raum ist bunt und sichtbar laut – hier wird gearbeitet. Es ist heimelig. Die Überreste des letzten kreativen Schaffens sind deutlich auf der Tischoberfläche zu erkennen.
– Ich mag es, ziemlich schnell zu arbeiten. Ich liebe verschiedene Materialien, wie Stoffe und Fotos. Auch Tusche, Aquarell und verschiedene Papiere benutze ich für meine Bilder. Diese Dinge sind gut zu kombinieren, sagt Niina Lehtonen Braun.
Angefangen hat sie mit dem Projekt „Mother said“, als sie noch zuhause war – ihrer Kinder wegen. Die Collagen, als ihre Art des künstlerischen Ausdruckes, sind also aus der Not heraus entstanden.
– Andere Arbeitstechniken wären ungünstig gewesen und dann habe ich mich schließlich darin verliebt.
Ihre Bilder entstehen in einem Prozess von mehreren Arbeitsschritten, der mit der Suche nach einem geeigneten Thema beginnt. Meist handelt es sich um Dinge, die sie selbst beschäftigen. Die Künstlerin sucht und sammelt Materialien, die farblich und thematisch zusammenpassen und fängt an die Bilder zu puzzeln, wie sie selbst sagt.
Ihre Themen findet Niina Lehtonen Braun meist dann, wenn sie das Bedürfnis hat, etwas aufzuarbeiten. Das ist zu Beginn noch persönlich und zu manchen Teilen gar autobiographisch, doch ihre Erinnerungen und Erfahrungen sollen nicht verschlossen bleiben, sondern ihrem Publikum bereitgestellt werden. Es soll später das Gefühl haben, sich darin wiederzufinden. Ihr Augenmerk in den Arbeiten liegt auf der Rolle der Frau: Mutter, Oma, Tochter und die der Künstlerin selbst.
– Der Fokus ist neu für mich. Ich kenne das nicht aus meiner Familie und vielleicht zeigt das mein Bedürfnis, es zu verarbeiten.
Das erste Bild für „Mother said“ entstand bereits im Jahr 2007. Lehtonen Braun fand bei einem Heimatbesuch einen alten Text ihrer Mutter, der, wie sie fand, skurril, aber unbekümmert war.
– Die absurden Sprüche mag ich am liebsten. Die poetische Ebene finde ich interessanter, als die erzieherische.
Der Spruch ihrer Mutter, mit dem sie dieses Projekt begann, ist auch im Buch zu finden, allerdings ist die Collage nicht mehr die ursprüngliche. Oft hat die Künstlerin mehrere Bilder mit den gleichen Phrasen in einem länger
andauernden Entwicklungszeitraum gefertigt, bis die finale Fassung entstand.
Texte als Ausdrucksmittel
Bei der näheren Auseinandersetzung mit den Stücken ist auch die Mehrsprachigkeit der Texte als markantes Ausdrucksmittel zu erkennen.
– Die Phrasen sind deshalb immer in der Originalsprache zu lesen, weil ich die Vielfalt mag. Ich lebe selbst zwischen verschiedenen Sprachen. Es fühlt sich natürlich an, Arbeiten auf Finnisch und Deutsch zu gestalten.
Sie findet, jede Sprache hat ihren Witz, Charme und ihre Poesie.
Das Projekt hat sie dahin gehend verändert, dass sie erkannt hat, dass sie ihren Kindern zu selten positive Maxime mit auf den Weg gibt. Auch Kinder leben heutzutage unter großem Druck. Sie sollen lernen, dass nicht alles perfekt sein muss, sagt Lehtonen Braun. Sie hat angefangen ihren eigenen Kindern jeden Tag zu sagen, dass sie sie liebt. Wichtig für sie ist, dass sie ihnen ermunternde Worte mit auf den Weg gibt und, wie es auch schon ihre Mutter getan hat, sie dazu bewegt, sie selbst zu sein.
Das „Mother said“-Projekt ist mit dem Buch für Niina Lehtonen Braun abgeschlossen. Themen für Ausstellungen im nächsten Jahr gibt es schon, am Konzept arbeitet sie aber noch.
Seit dem 20. September stellt sie zusammen mit Mirka Raito und Teemu Tuonela im Hinterconti in Hamburg aus.
Istuudumme Niina Lehtonen Braunin pienen ateljeen sohvalle Berliinin Mittessä. Tulevan näyttelyn kollaasit roikkuvat seinällä eri kehitysvaiheiden mukaan järjestettynä. Avoimen ikkunan edessä on pieni kirjoituspöytä. Huone on kirjava ja huomattavan äänekäs – täällä tehdään töitä. Tunnelma on kotoisa. Luovasta luomisesta ylijääneet tarvikkeet on helppo huomata pöydän pinnalla.
– Minusta on mukavaa työskennellä reippaaseen tahtiin. Rakastan erilaisia materiaaleja, kuten kankaita ja valokuvia. Käytän kuviini myös tusseja, akvarelleja ja erilaisia papereita. Niitä on helppo yhdistellä, sanoo Niina Lehtonen Braun.
Mother said-projektin Niina Lehtonen Braun aloitti jo kotona – lapsiensa vuoksi. Kollaasit, hänen tapansa ilmaista itseään taiteellisesti, ovat siis syntyneet tarpeesta.
– Muut työskentelytekniikat olisivat olleet hankalia, ja lopulta rakastuin kollaasien tekemiseen.
Hänen kuvansa syntyvät useamman työvaiheen projektissa, joka alkaa sopivan teeman etsimisellä. Yleensä on kyse aiheista, jotka pyörivät jo muutenkin hänen mielessään. Taitelija etsii ja kerää materiaaleja, jotka sopivat värillisesti ja teemallisesti yhteen, ja aloittaa sitten kuvapalapelien kokoamisen, kuten hän itse sanoo.
Niina Lehtonen Braun löytää teemansa useimmiten silloin, kun hänellä on tarve käsitellä jotain asiaa. Alkuun kaikki on vielä henkilökohtaista ja suurelta osin jopa omaelämäkerrallista, mutta hänen muistonsa ja kokemuksensa eivät saisi jäädä suljetuiksi, vaan ne on tarkoitus jakaa hänen yleisönsä kanssa. Myöhemmin pitäisi syntyä tunne siitä, että teoksista voi löytää itsensä uudelleen. Hän kiinnittää töissään huomionsa naisen rooliin: äidin, isoäidin, tyttären ja taiteilijan itsensä.
– Tämä fokus on minulle uusi. Tätä ei käsitelty perheessäni ja ehkä siitä on syntynyt tarpeeni käsitellä asiaa.
Mother said-projektin ensimmäinen työ syntyi jo vuonna 2007. Lehtonen Braun löysi kotona käydessään äitinsä vanhan tekstin, joka oli hänen mielestään outo ja huoleton.
– Pidän eniten absurdeista lausahduksista. Runollinen taso on mielestäni kasvattavaa tasoa mielenkiintoisempi.
Hänen äitinsä kirjoittama lausahdus, joka aloitti koko projektin, on myös mukana kirjassa. Kollaasi ei kuitenkaan ole enää alkuperäinen. Taiteilija on usein valmistanut pidemmän aikavälin aikana ennen lopullisen version syntymistä useampia kuvia, joissa on sama lausahdus.
Monikielisyys ilmaisukeinona
Kun teoksia tarkastelee lähemmin, käy ilmi, että myös tekstien monikielisyys toimii merkittävänä ilmaisukeinona.
– Koska pidän monimuotoisuudesta, ovat lausahdukset aina alkuperäiskielellä. Elän itsekin eri kielten välissä. Niinpä tuntuu luonnolliselta luoda teoksia suomeksi ja saksaksi.
Hänen mielestään jokaisella kielellä on omat vitsinsä, viehätysvoimansa ja runollisuutensa.
Projektin myötä Lehtonen Braun huomasi, että hän antaa itsekin liian harvoin lapsilleen myönteisiä elämänohjeita. Myös lapset elävät nykyään kovien paineiden alla. Heidän pitäisi oppia, ettei kaiken täydy olla täydellistä, sanoo Lehtonen Braun. Hän on alkanut kertoa lapsilleen joka päivä, että rakastaa heitä. Hänelle on tärkeää, että hän antaa lapsilleen rohkaisevia sanoja elämää varten. Lisäksi hän haluaa rohkaista lapsia olemaan oma itsensä, kuten jo hänen oma äitinsä teki.
Lehtonen Braun päättää Mother said-projektin tähän kirjaan. Seuraavan näyttelyn teemat ovat jo olemassa, mutta konsepti on vielä työn alla.
Niina Lehtonen Braunin, Mirka Raiton ja Teemu Tuonelan yhteisnäyttely on nähtävillä syyskuun 20. päivästä alkaen Hintercontin tiloissa Hampurissa.
Käännös: Janette Salminen
Auf der Couch in Niina Lehtonen Brauns kleinen Atelier in Berlin-Mitte dürfen wir Platz nehmen. Collagen für ihre kommende Ausstellung hängen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen geordnet an der Wand. Vor dem offenen Fenster steht ein kleiner Schreibtisch. Der Raum ist bunt und sichtbar laut – hier wird gearbeitet. Es ist heimelig. Die Überreste des letzten kreativen Schaffens sind deutlich auf der Tischoberfläche zu erkennen.
– Ich mag es, ziemlich schnell zu arbeiten. Ich liebe verschiedene Materialien, wie Stoffe und Fotos. Auch Tusche, Aquarell und verschiedene Papiere benutze ich für meine Bilder. Diese Dinge sind gut zu kombinieren, sagt Niina Lehtonen Braun.
Angefangen hat sie mit dem Projekt „Mother said“, als sie noch zuhause war – ihrer Kinder wegen. Die Collagen, als ihre Art des künstlerischen Ausdruckes, sind also aus der Not heraus entstanden.
– Andere Arbeitstechniken wären ungünstig gewesen und dann habe ich mich schließlich darin verliebt.
Ihre Bilder entstehen in einem Prozess von mehreren Arbeitsschritten, der mit der Suche nach einem geeigneten Thema beginnt. Meist handelt es sich um Dinge, die sie selbst beschäftigen. Die Künstlerin sucht und sammelt Materialien, die farblich und thematisch zusammenpassen und fängt an die Bilder zu puzzeln, wie sie selbst sagt.
Ihre Themen findet Niina Lehtonen Braun meist dann, wenn sie das Bedürfnis hat, etwas aufzuarbeiten. Das ist zu Beginn noch persönlich und zu manchen Teilen gar autobiographisch, doch ihre Erinnerungen und Erfahrungen sollen nicht verschlossen bleiben, sondern ihrem Publikum bereitgestellt werden. Es soll später das Gefühl haben, sich darin wiederzufinden. Ihr Augenmerk in den Arbeiten liegt auf der Rolle der Frau: Mutter, Oma, Tochter und die der Künstlerin selbst.
– Der Fokus ist neu für mich. Ich kenne das nicht aus meiner Familie und vielleicht zeigt das mein Bedürfnis, es zu verarbeiten.
Das erste Bild für „Mother said“ entstand bereits im Jahr 2007. Lehtonen Braun fand bei einem Heimatbesuch einen alten Text ihrer Mutter, der, wie sie fand, skurril, aber unbekümmert war.
– Die absurden Sprüche mag ich am liebsten. Die poetische Ebene finde ich interessanter, als die erzieherische.
Der Spruch ihrer Mutter, mit dem sie dieses Projekt begann, ist auch im Buch zu finden, allerdings ist die Collage nicht mehr die ursprüngliche. Oft hat die Künstlerin mehrere Bilder mit den gleichen Phrasen in einem länger andauernden Entwicklungszeitraum gefertigt, bis die finale Fassung entstand.
Texte als Ausdrucksmittel
Bei der näheren Auseinandersetzung mit den Stücken ist auch die Mehrsprachigkeit der Texte als markantes Ausdrucksmittel zu erkennen.
– Die Phrasen sind deshalb immer in der Originalsprache zu lesen, weil ich die Vielfalt mag. Ich lebe selbst zwischen verschiedenen Sprachen. Es fühlt sich natürlich an, Arbeiten auf Finnisch und Deutsch zu gestalten.
Sie findet, jede Sprache hat ihren Witz, Charme und ihre Poesie.
Das Projekt hat sie dahin gehend verändert, dass sie erkannt hat, dass sie ihren Kindern zu selten positive Maxime mit auf den Weg gibt. Auch Kinder leben heutzutage unter großem Druck. Sie sollen lernen, dass nicht alles perfekt sein muss, sagt Lehtonen Braun. Sie hat angefangen ihren eigenen Kindern jeden Tag zu sagen, dass sie sie liebt. Wichtig für sie ist, dass sie ihnen ermunternde Worte mit auf den Weg gibt und, wie es auch schon ihre Mutter getan hat, sie dazu bewegt, sie selbst zu sein.
Das „Mother said“-Projekt ist mit dem Buch für Niina Lehtonen Braun abgeschlossen. Themen für Ausstellungen im nächsten Jahr gibt es schon, am Konzept arbeitet sie aber noch.
Seit dem 20. September stellt sie zusammen mit Mirka Raito und Teemu Tuonela im Hinterconti in Hamburg aus.
Auf der Couch in Niina Lehtonen Brauns kleinen Atelier in Berlin-Mitte dürfen wir Platz nehmen. Collagen für ihre kommende Ausstellung hängen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen geordnet an der Wand. Vor dem offenen Fenster steht ein kleiner Schreibtisch. Der Raum ist bunt und sichtbar laut – hier wird gearbeitet. Es ist heimelig. Die Überreste des letzten kreativen Schaffens sind deutlich auf der Tischoberfläche zu erkennen.
– Ich mag es, ziemlich schnell zu arbeiten. Ich liebe verschiedene Materialien, wie Stoffe und Fotos. Auch Tusche, Aquarell und verschiedene Papiere benutze ich für meine Bilder. Diese Dinge sind gut zu kombinieren, sagt Niina Lehtonen Braun.
Angefangen hat sie mit dem Projekt „Mother said“, als sie noch zuhause war – ihrer Kinder wegen. Die Collagen, als ihre Art des künstlerischen Ausdruckes, sind also aus der Not heraus entstanden.
– Andere Arbeitstechniken wären ungünstig gewesen und dann habe ich mich schließlich darin verliebt.
Ihre Bilder entstehen in einem Prozess von mehreren Arbeitsschritten, der mit der Suche nach einem geeigneten Thema beginnt. Meist handelt es sich um Dinge, die sie selbst beschäftigen. Die Künstlerin sucht und sammelt Materialien, die farblich und thematisch zusammenpassen und fängt an die Bilder zu puzzeln, wie sie selbst sagt.
Ihre Themen findet Niina Lehtonen Braun meist dann, wenn sie das Bedürfnis hat, etwas aufzuarbeiten. Das ist zu Beginn noch persönlich und zu manchen Teilen gar autobiographisch, doch ihre Erinnerungen und Erfahrungen sollen nicht verschlossen bleiben, sondern ihrem Publikum bereitgestellt werden. Es soll später das Gefühl haben, sich darin wiederzufinden. Ihr Augenmerk in den Arbeiten liegt auf der Rolle der Frau: Mutter, Oma, Tochter und die der Künstlerin selbst.
– Der Fokus ist neu für mich. Ich kenne das nicht aus meiner Familie und vielleicht zeigt das mein Bedürfnis, es zu verarbeiten.
Das erste Bild für „Mother said“ entstand bereits im Jahr 2007. Lehtonen Braun fand bei einem Heimatbesuch einen alten Text ihrer Mutter, der, wie sie fand, skurril, aber unbekümmert war.
– Die absurden Sprüche mag ich am liebsten. Die poetische Ebene finde ich interessanter, als die erzieherische.
Der Spruch ihrer Mutter, mit dem sie dieses Projekt begann, ist auch im Buch zu finden, allerdings ist die Collage nicht mehr die ursprüngliche. Oft hat die Künstlerin mehrere Bilder mit den gleichen Phrasen in einem länger andauernden Entwicklungszeitraum gefertigt, bis die finale Fassung entstand.
Texte als Ausdrucksmittel
Bei der näheren Auseinandersetzung mit den Stücken ist auch die Mehrsprachigkeit der Texte als markantes Ausdrucksmittel zu erkennen.
– Die Phrasen sind deshalb immer in der Originalsprache zu lesen, weil ich die Vielfalt mag. Ich lebe selbst zwischen verschiedenen Sprachen. Es fühlt sich natürlich an, Arbeiten auf Finnisch und Deutsch zu gestalten.
Sie findet, jede Sprache hat ihren Witz, Charme und ihre Poesie.
Das Projekt hat sie dahin gehend verändert, dass sie erkannt hat, dass sie ihren Kindern zu selten positive Maxime mit auf den Weg gibt. Auch Kinder leben heutzutage unter großem Druck. Sie sollen lernen, dass nicht alles perfekt sein muss, sagt Lehtonen Braun. Sie hat angefangen ihren eigenen Kindern jeden Tag zu sagen, dass sie sie liebt. Wichtig für sie ist, dass sie ihnen ermunternde Worte mit auf den Weg gibt und, wie es auch schon ihre Mutter getan hat, sie dazu bewegt, sie selbst zu sein.
Das „Mother said“-Projekt ist mit dem Buch für Niina Lehtonen Braun abgeschlossen. Themen für Ausstellungen im nächsten Jahr gibt es schon, am Konzept arbeitet sie aber noch.
Seit dem 20. September stellt sie zusammen mit Mirka Raito und Teemu Tuonela im Hinterconti in Hamburg aus.