1. AUE-STIFTUNGS-SYMPOSIUM der Reihe Kultur – Archiv der Zukunft / Kulttuuri: tulevaisuuden arkisto. Das Symposium findet als Präsenz-Veranstaltung statt, kann aber auch per Livestream verfolgt werden.
Mit Impulsvorträgen von Klaus Helkama und Wolfram Eilenberger in finnischer bzw. deutscher Sprache. Anschließend Diskussion in englischer Sprache; Moderation: Benjamin Schweitzer.
Werte bildet den Auftakt der Aue-Stiftungs-Symposien, im Rahmen derer Debatten zu zentralen Themen im finnisch-deutschen Kontext geführt werden sollen. Die historisch gewachsenen engen Verbindungen zwischen Finnland und Deutschland stehen außer Zweifel. Doch wo und wie manifestieren sich diese Gemeinsamkeiten – und die Unterschiede – und wie stellen sie sich im Licht aktueller Debatten dar? Die Aue-Stiftung, Helsinki, und Finnland bei Scoventa möchten gemeinsam mit dem Finnland-Institut in Deutschland neue Akzente zu dieser Frage setzen, den Dialog zwischen Finnland und dem deutschsprachigen Mitteleuropa vertiefen und das wechselseitige Verständnis für die finnisch-deutschen Kulturbeziehungen fördern. Ausgehend von der Frage nach den zentralen Wertvorstellungen beider Gesellschaften werden Themenkomplexe wie Chancengleichheit, Bildung, Sicherheitsbedürfnis oder nationale Selbstbilder diskutiert.
Klaus Helkama analysiert in seiner Studie Suomalaisten arvot (dt. Die Werte der Finnen) das finnische Wertesystem, seine Genese und Besonderheiten und zeigt, wie sich in der Gesellschaft Wertvorstellungen einer lutherisch geprägten mitteleuropäisch-skandinavischen Tradition mit spezifisch finnischen Eigenheiten zu einer durchaus eigenständigen Mischung amalgamiert haben.
Wolfram Eilenberger kontrastierte im 2010 erschienenen Sachbuch Finnen von Sinnen: Von einem, der auszog, eine finnische Frau zu heiraten sozusagen im Selbstversuch die finnische mit der deutschen Lebensweise. Zugleich ist er Autor von Werken wie Zeit der Zauberer (2018) und ergänzt die Debatte so mit einem tiefen Verständnis der europäischen Geistesgeschichte.
Benjamin Schweitzer ist Komponist und Übersetzer sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fennistik der Universität Greifswald.
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Diese wissenschaftliche Spurensuche wird am 12. Oktober 2021 in Berlin fortgesetzt. Die beiden Veranstaltungen in Berlin und Helsinki sind als Spiegelungen konzipiert und sollen so Teilnehmer_innen dies- und jenseits der Ostsee die Möglichkeit geben, der Diskussion zu folgen.