ZEITGENÖSSISCHER TANZ im Rahmen des Festivals Kultur Aus Finnland anlässlich von Jazzahead! 2017 mit Partnerland Finnland.
Sonja Jokiniemi: Konzept, Regie, Performance, Visual design
Miguel Angel Melgares: Visual design, Dramaturgie
Katinka Marac: Licht
In Oh no versetzt sich die Choreografin Sonja Jokiniemi in die Perspektive eines Kindes, das Dinge zum Leben erweckt und zerstört. Bewaffnet mit zwei Kugelschreibern kniet sie auf einem riesigen Papierbogen, umgeben von einer Vielzahl von Pyramiden und Kegeln aus Papier oder Pappe. Dieses Setting wird im Zuge der Aufführung zu einer Landschaft, durch die sich die zwei Kugelschreiber wie Wanderer bewegen, wobei sie von Jokiniemi als Riesin geführt werden. Zu einer taktgebenden rhythmischen Struktur erkunden sie die Umgebung, hinterlassen Spuren im Raum und erklimmen Objekte, die so mit Bedeutung aufgeladen werden. Fast beiläufig werden Bäume ausgerissen und ein Eisberg niedergetrampelt. So regt das vordergründig verspielte Stück dann doch zum Nachdenken über unser Verhältnis zur (Um-)Welt an.
Sonja Jokiniemi entwickelt Performances, gruppenbasierte Kunstprojekte und Illustrationen. Seit 2014 arbeitet sie mit autistischen jungen Erwachsenen und erforscht unter dem Projektnamen Without an alphabet subjektive Sprachsysteme. Ihr Arbeitsinteresse liegt auf kognitiven Prozessen, Psycho-Linguistik und Praktiken der Wahrnehmung.