• Kategorien:Visuelle Künste
  • Ort:Berlin
  • Datum: 16.01.2020 - 30.11.2020
  • Vernissage:Vernissage am 16.1.2020 von 19−21 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten: info@finstitut.de
  • Öffnungszeiten:nach Vereinbarung
  • Adresse:Finnland-Institut, Friedrichstr. 153 a, 10117 Berlin
  • Verkehrsanbindung:Bahnhof Berlin-Friedrichstraße
  • Weitere Informationen:Tel. 030-40 363 18 94
  • E-mail:info@finstitut.de
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Visiting Art/ist 2020: Markus Jäntti-Tuominen – Geschichten von Einhörnern

event photo
Markus Jäntti-Tuominen, "Fashion-Ritter". © Finnland-Institut/Foto: Bernhard Ludewig

PRÄSENTATION VON KUNSTWERKEN des diesjährigen Gastkünstlers.

Wenn knallbunte Maskottchen das Finnland-Institut bevölkern

Betritt man den Eingangbereich des Finnland-Instituts, wird man schon von einem quietschgelben Vogel, der auf dem Sofa lümmelt, erwartet. Man wird sich fragen: Was passiert hier? Der frisch gebackene Absolvent der Universität der Künste Markus Jäntti-Tuominen ist der neue Visiting Artist im Finnland-Institut. Seine Figuren sind dem Video entsprungen und bevölkern nun die Räume in der Friedrichstraße.

Im Mittelpunkt der Installation steht der Film von Markus Jäntti-Tuominen mit dem Titel Roses and Thorns. Er stellt mit selbst genähten Figuren eine Persiflage auf die Menschheit dar. Die Familie aus einem Einhorn, einem Adler und einem Baby-Vogel bildet das Herzstück des Filmes. „Diese Gruppe ist eine Auswahl verschiedener Wappentiere. Das Einhorn stammt aus Großbritannien, der Adler aus Deutschland. Der Baby-Vogel steht für die USA, als Nachwuchs von Europa,“ so Markus Jäntti-Tuominen.

Die Wünsche des extravaganten Einhorns, welches den Künstler-Typus mit seinem Freiheitsdrang symbolisiert, werden vom verheirateten Adler nur wenig beachtet. Der Adler versteht das Leiden vom Einhorn kaum und schaut sich lieber Fußball an.

Markus Jäntti-Tuominen gestaltet die Tiere in geschlechtsneutraler Fasson: Das Einhorn, ein weiß-pinkes Tierchen, ist mit einer zarten männlichen Stimme verwirklicht. Der Adler, eine eher starke, schwere und muskulöse Figur, bildet mit einer tieferen weiblichen Stimme sein Gegenteil: „Bei der Narration im Film habe ich mich auch mit dem Künstlersein beschäftigt. Ich habe mich entschlossen, diese klischeehafte Frustration von dem Scheitern als Künstler dem Einhorn zu geben. So konnte ich die Parodie des Künstlerbildes mit den anderen symbolischen Elementen kombinieren,“ meint Markus Jäntti-Tuominen.

Verfolgt man den Film, tauchen nicht nur Klischees zur monogamen Ehe auf, sondern ebenfalls Assoziationen zu aktuellen politischen Themen wie etwa dem Bau der Mauer zu Mexiko, dem Brexit oder eine gewisse Selbstzentriertheit Deutschlands. Markus Jäntti-Tuominen schafft mit seinem installativen Ensemble eine phantasievolle Persiflage auf die Gegenwart und spiegelt dabei die aktuelle politische Situation, die real nicht skurriler sein könnte.

Dr. Christine Nippe, Autorin und Kuratorin

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Markus Jäntti-Tuominen wurde 1994 in Finnland geboren und erhielt bereits als 15-Jähriger ein Stipendium der Alfred-Kordelin-Stiftung. In den Jahren 2013 bis 2019 studierte er als Meisterschüler an der Universität der Künste Berlin, Fachklasse Professor Robert Lucander. 2018 nahm er am Master-Programm “Studio Art” am Hunter College, New York, teil.

Blog-Interview mit Markus Jäntti-Tuominen

4.6.2020: Vortrag Lena van Beek, Das Einhorn − Die Geschichte eines ambivalentes Fabelwesens

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